Die allgemeine Entwicklung des deutschen Frauentennis

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Kleines Achtungszeichen von Alexandra Vecic, die sich gegen Gabriela Cé einen dritten Satz erkämpft...

Endergebnis: 6:7, 7:5, 3:6

 

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Stephanie Wagner sendet auch wieder mal ein Lebenszeichen, und gewinnt beim W60 in Biarritz auch das Achtelfinale, im VF geht es gegen Leolia Jeanjean, die heute gegen Richel Hogenkamp gewinnen konnte.

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Angelina Wirges erreicht beim W15 in Spanien das Halbfinale, dürfte ihr größter 'Run' auf der ITF Tour bis jetzt sein

Nachdem die ersten 5 Monate des Jahres wohl zu den düstersten Zeitabschnitten der letzten Jahrzehnten des Deutschen Frauentennis gehörten, sieht es jetzt wieder deutlich heiterer aus. Ein Tiefpunkt löste den nächsten Tiefpunkt ab. bzw einen noch tieferen Tiefpunkt wie schon Rudi Völler sagte. Der Höhepunkt bzw der tiefste Tiefpunkt, der Marianenengraben unter den Tiefpunkten, war das Abschneiden der deutschen Tennisfrauen in Roland Garros. Zum ersten Mal seit 1958 schaffte es keine Frau des DTB in die 2. Runde des Grand Slam Turniers. 1958, vor 63 Jahren, war Schalke 04 zum letzten Mal Deutscher Fußballmeister.

Aber seither ist einiges passiert. Angelique Kerber gewinnt ein WTA Turnier und zieht in Wimbledon ins Halbfinale ein. Andrea Petkovic schafft es wieder in ein WTA Finale und Jule Niemeier zweimal in ein WTA Halbfinale und letzte Woche ergänzte Tamara Korpatsch mit dem Halbfinale in Gdingen die positive Tendenz. Last but not least ist auch der Finaleinzug von Nastasja Schunk in der Juniorinnenkonkurrenz in Wimbledon zu nennen.

Alles in allem sind das nun keine Eintagsfliegen mehr und wenn auch noch nicht alles gut ist, sind das einige sehr positive Entwicklungen.

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Stimmt. Es gab eine ganze Reihe Lichtblicke. Und Angelina Wirges Finale gestern gehört für mich definitiv auch dazu. Sie war sooo nahe dran am Titel, im dritten Satz schon mit Break geführt. Ich bin gespannt, wie sie sich in Vesmold schlägt.

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Es wär ein guter zeitpunkt für einen ersten wta turniersieg für jule in belgrad.

So stark ist das turnier ja nicht besetzt.

Bigmat schrieb:

Es wär ein guter zeitpunkt für einen ersten wta turniersieg für jule in belgrad.

So stark ist das turnier ja nicht besetzt.

Diese Hoffnung/Erwartung schien mir von Anfang an sehr hochgegriffen: heute hat auch eine 3:0-Führung im 3. Satz nicht ausgereicht, um die sehr erfahrene Anna-Karolina Schmiedlova zu besiegen...

 

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Ich bin gespannt wo unsere deutschen Damen wie Niemeier oder diejenigen, die im hinteren Bereich positioniert sind  wenn das Ranking System halbwegs wieder normal ist. Spielerinnen sie 15:K Turniere gewonnen haben oder im Finale standen kommen kaum vorwärts. Ich denke ab März werden viele Asiatinnen rausfallen, da ja keine ITF Turniere in China und Co. stattgefunden haben.

Alkerdings bedeutet das dann auch das aus im Ranking für Schäder, Werner,Steur oder Geuer im Doppel

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Es ist zwar mühselig wieder das allgemeine Gejammer auf den deutschen Frauentennis anzustimmen, doch die letzten Ergebnisse stimmen mich doch sehr nachdenklich. Klar, da sind die mehr als respektablen Ergebnisse unserer Oldies Kerber und Petkovic bei den US-Open, aber dann...Bei den US-Open juniors haben sich beide deutsche Hoffnungsträger, Middendorf und Guth, nach der ersten Runde verabschiedet. Die deutsche Meisterin Akugue ist seit Stuttgart abgetaucht und auch Herrmann, Vecic und all die anderen in diesem Alter treten auf der Stelle. Ähnlich sieht es bei der den Mitte 20iger aus. Weder Friedsam, Hobgarski, Zaja, Korpatsch, Gerlach, Barthel etc. ist ein Sprung unter die besten 100 zuzutrauen. Bleibt noch Niemeier, die gerade einen guten Lauf hatte, und vielleicht noch Schunk, bei der wohl aber noch aufgrund mangelnder Erfahrung mit Rückschlägen zu rechnen ist. Insbesondere, wenn man die Ergebnisse des WTA Turniers in Karlsruhe betrachtet, muss man feststellen, dass der zweiten und dritten Reihe größtenteils die Konkurrenzfähigkeit fehlt. Am Ende bleibt dann tatsächlich nur noch zu hoffen, dass die Oldies uns noch lange erhalten bleiben, damit wir uns nicht ausschließlich über die Rundenerfolge auf 15er-Turniere erfreuen dürfen.

 

Ich stimme Dir tendenziell zu, insbesondere was die Ergebnisse von Karlsruhe angeht: außer Jule und Nastasja sehe ich derzeit auf mittlere Sicht auch niemanden, der das Zeug für die Top 100 hätte. Wobei man sicher bei einigen noch eine Menge Geduld aufbringen muß, ehe man sich ein endgültiges Urteil bilden kann (Mara Guth, Alexandra Vecic, Eva Lys und auch Noma Akugue). Aber das alles ist ja (leider!) nichts Neues und wird hier schon seit mindestens einem Jahr immer wieder festgestellt und diskutiert...

 

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Hardcore-Fan schrieb:

Ich stimme Dir tendenziell zu, insbesondere was die Ergebnisse von Karlsruhe angeht: außer Jule und Nastasja sehe ich derzeit auf mittlere Sicht auch niemanden, der das Zeug für die Top 100 hätte. Wobei man sicher bei einigen noch eine Menge Geduld aufbringen muß, ehe man sich ein endgültiges Urteil bilden kann (Mara Guth, Alexandra Vecic, Eva Lys und auch Noma Akugue). Aber das alles ist ja (leider!) nichts Neues und wird hier schon seit mindestens einem Jahr immer wieder festgestellt und diskutiert...

Ja, nichts Neues. Schunk ist immerhn die Aufsteigerin der Saison aus deutscher Sicht, aber im nächsten Jahr den nächsten Schritt zu gehen, ist auch wieder eine andere Sache. Ähnliches gilt für Niemeier. Potenzial ist da, aber kann sie es, auch mental, durchziehen, wenn es Richtung und in die Top 100 geht?

Mal wieder ein Beispiel von fragwürdigem Journalismus. Man liest als Überschrift "Kerber sieht rosige Zukunft", findet aber im Text keinen Hinweis, dass sie ähnliches gesagt hat, sie hat lediglich darauf hingewiesen, dass die Teilnahme von Jule Niemeier und Nastassja Schunk für ihre Karrieren wichtig sein könnte.

Angelique Kerber freut sich nach starker Saison auf den Urlaub · tennisnet.com

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Was ist das eigentlich für ein Scheißmodus? Die deutschen Mädels müssen in weniger als 24 Stunden zweimal ran. Die Schweizer haben vor dem zweiten Duell einen kompletten Tag frei und die Tschechinnen haben sogar zwei Tage frei...

 

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3er-Gruppen gehören grundsätzlich verboten. Man hätte vier Vierergruppen machen sollen, in denen die ersten zwei weiterkommen und das Format nicht auf sechs Tage begrenzen. Zudem sollte man auch das Kind beim Namen nennen und es Tennis World Cup nennen. Mit BJK Cup kann keine Sau was anfangen.

Ich bezweifle allerdings, dass die Leistungen der deutschen Damen bei diesem Format anders gewesen wäre.

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Jochen schrieb:

3er-Gruppen gehören grundsätzlich verboten. Man hätte vier Vierergruppen machen sollen, in denen die ersten zwei weiterkommen und das Format nicht auf sechs Tage begrenzen. Zudem sollte man auch das Kind beim Namen nennen und es Tennis World Cup nennen. Mit BJK Cup kann keine Sau was anfangen.

Ich bezweifle allerdings, dass die Leistungen der deutschen Damen bei diesem Format anders gewesen wäre.

Grundsätzlich hast du da vollkommen Recht. Man hätte doch wenigstens am ersten Tag morgens anfangen und an Tag 2 dann um 17 Uhr. Aber der Gastgeber muss ja zur "besten Zeit" spielen. Ich kann mir zudem gut vorstellen, dass sich unsere 2 "Oldies"  mit  einem Tag Pause deutlich weniger körperliche Probleme gehabt hätten. 

 

tom
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Oldies Nea mit Laura wär das Ding gewonnen worden, Angie hat wie immer geliefert, und war zum Schluss leider platt, es muss das alte System wieder her, wen interessiert Schweiz vs Germany in Prag : 159 Leute Yes 3

Im Vergleich zum Jahr 2020 war das Jahr 2021 für die deutschen Tennis Frauen gar nicht mal so übel. Es gab mit Angelique Kerber und Andrea Petkovic sogar mal wieder zwei Siege bei WTA Turnieren. Mit ihrer Grand Slam Bilanz kann Angelique Kerber eigentlich auch zufrieden sein, für eine Woche zog sie sogar in die Top Ten ein. Ein weiterer Höhepunkt war das Erreichen des Finales beim Juniorinnen Einzel in Wimbledon durch Nastasja Schunk.

Zusätzlich gab es 11 deutsche Turniersiege auf ITF Ebene, jeweils zwei davon durch Nastasja Schunk und Anna Gabric. Weitere Siegerinnen: Kathleen Kanev, Eva Lys, Lena Ruppert, Luisa Meyer auf der Heide, Jula Middendorf, Lena Papadakis und Jule Niemeier. Allerdings ging die Wertigkeit dieser Turniere nie über die 25 K hinaus.

So weit, so gut, die Anzahl der Turniersiege ist erfreulich, auch dass sich einige Spielerinnen über ein Erfolgserlebnis freuen durften. Doch hat sich dabei niemand herauskristallisiert, von der man sicher den Durchbruch in die Top 100 erwarten darf. Jule Niemeier war wie schon beschrieben auf einem sehr guten Weg, aber seit einigen Wochen bzw Monaten fehlen nun die Ergebnisse. Noma Noah Akugue, der man vor einem Jahr sehr gute Chancen einräumen durfte, wurde leider durch einige langandauernde Verletzung an einem weiteren Aufstieg gehindert.

Während man mit den beiden Top 100 Spielerinnen durchaus zufrieden sein darf, hat man wirklich von den beiden Oldies noch mehr erwartet, enttäuschte die ehemals 2. Reihe mit Mona Barthel, Anna Lena Friedsam oder Tamara Korpatsch sehr. Bekommen sie im Neuen Jahr nochmals die Kurve. Genauso in den Sternen steht die weitere Karriere von Laura Siegemund nach der letzten OP.

Von Antonia Lottner wage ich kaum noch zu schreiben, bei ihr stehen gerade einmal 4 Wertungen für das Jahr 2021 in ihrer Bilanz, 2 mal 20 Punkte und 2 mal 1 Punkt.

Ein gelungenes Comeback feierte Tatjana Maria beim Team Wettbewerb in den USA, am Erfolg ihres Team hatte sie ein schönen Anteil. Da lässt es sich auch verschmerzen, dass es bei den Turnieren noch etwas ruckelt. Nach der Pause wird es noch etwas Zeit benötigen.

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Sina Hermann führt im 1. Satz 4:2 und gewinnt danach kein Spiel mehr. Also die 1. Tenniswoche im neuen Jahr bringt uns gleich wieder auf den Boden der Tatsachen, dass kann auch eine alte Frau Petkovic nicht mehr rausreissen - auch wenn Sie noch 1-2 Runden gewinnt. 

Aber eigentlich war das in den letzten Jahren NIE anders. Ich habe das Gefühl, dass in anderen Ländern die Saisonvorbereitung anders läuft. Weniger Stollen, und weniger Glühwein Smile

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Dann harren wir mal alle auf die nächste Schreckenswoche: die erste Negativnachricht lautet, dass Angelique Kerber ihre Meldung für Sydney zurückgezogen hat.

 

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Ich verfolge die Diskussionen im Damentennis nun schon seit geraumer Zeit. Vor allem die Aussagen von Fr. Rittner sind langsam nicht mehr zu ertragen. Es wird immer nur die Schuld bei allen anderen gesucht oder die Umstände angeführt. Schule: Die jungen Spielerinnen haben die Möglichkeit online Schule zu absolvieren oder das Tennis Gymansium in Mannheim zu besuchen. Das wird von eigentlich allen praktiziert. Social Media: Haben die anderen jungen Spielerinnen aus den anderen Nationen auch. Es wäre angebracht, dass dieses deutsche Fördersystem komplett überdacht wird, auch mal die Qualität der Trainer hinterfragt werden und in die Verantwortung genommen werden. Jeder Trainer im Spitzensport muss liefern, nur im Damentennis nicht.

 

Mag die Leistungsbilanz der deutschen Tennis-Frauen noch so bescheiden sein, Hauptsache die Cheffin ist weiterhin guten Mutes.

Barbara Rittner mit Entwicklung der Porsche Teams sehr zufrieden · tennisnet.com

Wie lange hält die Talfahrt nun schon an und dann aber zu glauben, ohne grundlegende Änderungen bei der Förderung, der Ausbildung, des Trainingkonzeptes würde sich plötzlich alles wieder zum Guten wenden, ist das schon Verzweiflung ?

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Nee, da gehts nur darum, seinen Job zu rechtfertigen. Wenn Rittner zugeben müsste, dass sie versagt hat, müsste sie ja ihren Stuhl räumen. Und wer weiß, was dann aus der Porsche-Förderung würde.

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Schwarzwaldmarie schrieb:

Mag die Leistungsbilanz der deutschen Tennis-Frauen noch so bescheiden sein, Hauptsache die Cheffin ist weiterhin guten Mutes.

Barbara Rittner mit Entwicklung der Porsche Teams sehr zufrieden · tennisnet.com

Wie lange hält die Talfahrt nun schon an und dann aber zu glauben, ohne grundlegende Änderungen bei der Förderung, der Ausbildung, des Trainingkonzeptes würde sich plötzlich alles wieder zum Guten wenden, ist das schon Verzweiflung ?

ich liebe es wie alle hier denken, dass es super leicht ist junge Spielerinnen in die Weltspitze zu führen. Zudem find ich es ein wenig fragwürdig das Tennisjahr 2021 einfach als Talfahrt abzustempeln, obwohl es einige Erfolge durch junge deutsche Spielerinnen gab. Was sind denn hier die Ansprüche? 5 Deutsche in den Top 20? 

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Tennisfan_ schrieb:

Was sind denn hier die Ansprüche?

Eine deutsche U30-Spielerin in den Top 100.

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Ich würde mir echt mal angucken, wie die Förderung z.B. in Tschechien läuft. Es sind momentan 8 tschechische Spielerinnen in den Top 100, und es rücken auch von von jenseits der 200 wieder welche nach. Wenn man bedenkt, dass es nur rund 10 Millionen Tschechen gibt, ist das eine ganz erstaunliche Quote. Ich nehme an, dass die staatliche Förderung besser ist, so dass Spielerinnen weniger abhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern sind. Kann man in Deutschland überhaupt ohne Eltern, die jeden Cent in die Karriere der Kinder investieren, eine erfolgreiche Profikarriere machen?

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Yvetta schrieb:

Ich würde mir echt mal angucken, wie die Förderung z.B. in Tschechien läuft. Es sind momentan 8 tschechische Spielerinnen in den Top 100, und es rücken auch von von jenseits der 200 wieder welche nach. Wenn man bedenkt, dass es nur rund 10 Millionen Tschechen gibt, ist das eine ganz erstaunliche Quote. Ich nehme an, dass die staatliche Förderung besser ist, so dass Spielerinnen weniger abhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern sind. Kann man in Deutschland überhaupt ohne Eltern, die jeden Cent in die Karriere der Kinder investieren, eine erfolgreiche Profikarriere machen?

Ich kann nicht beurteilen, ob die Förderung in Tschechien besser als hier ist, dazu fehlt mir das Wissen. Nur vielleicht gibt es dort eine andere Mentalität, man ist vielleicht eher bereit, sich zu quälen und weniger verwöhnt. Zumindest in der breiten Masse, wer weiss?

 

Daneben hat mehr als die Hälfte der besten deutschen Tennisspielerinnen einen osteuropäischen Migrationshintergrund, Korpatsch, 2x Morderger, Tatjana Maria, Andrea Petkovic, Angelique Kerber, Eva Lys usw, da läuft bzw lief viel über die familiäre Förderung.

Jochen schrieb:
Tennisfan_ schrieb:

Was sind denn hier die Ansprüche?

Eine deutsche U30-Spielerin in den Top 100.

Sehr realistisch (im Sinne von vorsichtig)... Yes 3

 

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Hardcore-Fan schrieb:
Jochen schrieb:
Tennisfan_ schrieb:

Was sind denn hier die Ansprüche?

Eine deutsche U30-Spielerin in den Top 100.

Sehr realistisch (im Sinne von vorsichtig)... Yes 3

Kerber, Petkovic, Lisicki, Barthel, Görges, Beck, Witthöft, Maria, Pfizenmaier, Siegemund - wir hatten mal zehn gleichzeitig und es ist noch gar nicht so lange her. 

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Lebenszeichen der Jüngeren: Jule Niemeier (WTA Nr. 120) gewinnte in der 1. Quali-Runde in Sankt Persburg gegem Anna Bondar (WTA Nr. 84).

 

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