Siegemund nach Marathon-Drama in Runde zwei

15.01.2024 - 06:53
Laura Siegemund

Laura Siegemund steht dank eines furiosen Endspurts in der zweiten Runde der Australian Open 2024. In einer spannenden Partie gegen die an Nummer 17 gesetzte Ekaterina Alexandrova konnte sich die 35-jährige aus Stuttgart mit 6:2, 3:6 und 7:6(9) durchsetzen und ist somit die zweite deutsche Spielerin nach Tamara Korpatsch, die in der Runde der letzten 64 steht. Dabei hätte das Match auch anders ausgehen können.

Für Matches mit dramatischem Verlauf ist Laura Siegemund ja bekannt. Schon der United Cup vor zwei Wochen war nichts für schwache Nerven. Auch ihre heutige Partie war an Spannung kaum zu überbieten. Nachdem Alexandrova der Satzausgleich gelang, ging es in einem entscheidenden dritten Durchgang. Hier musste Siegemund nach zwei frühen Aufschlagverlusten und einem Break lange Zeit einem Rückstand hinterherlaufen. Am Ende sollte dann der Matchtiebreak bei 6:6 die Entscheidung bringen, nachdem es der Deutschen zwischenzeitlich gelungen war, zum 4:4 auszugleichen.

Hier startete die Schwäbin furios und zog direkt auf 4-1 davon. Vieles sprach nun für einen deutschen Sieg, doch diese frühe Führung war nicht von langer Dauer. Nur einen einzigen Punkt konnte sie bis zum übernächsten Seitenwechsel verbuchen und aus dem 4-1 war ein 5-7 geworden. Doch Siegemund, die für ihr unbändiges Kämpferherz bekannt ist, steckte den Kopf nicht in den Sand und gab weiter alles, um Tamara Korpatsch als zweite Deutsche in die zweite Runde zu folgen.

Tatsächlich war auch das Spiel von Alexandrova in dieser Phase nicht fehlerfrei und beim zwischenzeitlichen 7:8-Rückstand gelang es Siegemund, beide Punkte bei eigenem Aufschlag für sich zu verbuchen und sich den ersten Matchball zu sichern. Bereits zuvor im Satz bei 6:5, 30:30 und Aufschlag Alexandrova war sie nur zwei Punkte vom Matchgewinn entfernt, konnte das Break letztlich jedoch nicht realisieren. Auch ihren ersten Matchball wehrte Alexandrova dank eines starken Vorhandwinners zum 9-9 ab.

Nach dem Seitenwechsel gelang Siegemund das entscheidende Minibreak zum zweiten Matchball, bei dem sie diesmal selbst servieren konnte. Dank eines ersten Aufschlags im Feld gelang es der 35-jährigen am Ende, nach einem harten Kämpf und einer Spielzeit von über drei Stunden doch noch zu jubeln und ihrer Freude darüber freien Lauf zu lassen. Damit bleibt die United Cup-Siegerin auch im achten Match in Folge in diesem Jahr unbesiegt.

In der zweiten Runde wartet auf Siegemund nun die Weltranglistenerste im Doppel, Storm Hunter. Die Sympathien dürften in Australien zwar eindeutig verteilt sein, es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass die Deutsche sich vom Heimvorteil ihrer Gegnerin beeindrucken lässt. Das war schon beim legendären Mixed im Halbfinale des United Cup nicht der Fall.

Sollte Siegemund auch diese Partie gewinnen und Tamara Korpatsch deren Doppelpartnerin Barbora Krejcikova aus dem Turnier werfen, käme es in Runde drei zu einem rein deutschen Duell.