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Barbora Krejcikova...verzweifelt gesucht

Manche Tennisfans mögen sich die Augen reiben, doch die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Bei Laura Siegemund läuft es aktuell in der Einzelkonkurrenz besser als im Doppel. Die amtierende Doppel-Weltmeisterin musste im Achtelfinale von Miami bereits ihre dritte Niederlage in den letzten vier Partien hinnehmen und droht, in der Doppelweltrangliste weiter Boden auf die anderen Topspielerinnen zu verlieren. An einen Sprung an die Spitze der Doppelweltrangliste ist aktuell jedenfalls nicht zu denken.

Mit der neuerlichen Niederlage an der Seite der Chinesin Yi-Fan Xu verdeutlicht sich immer mehr, wie wichtig es für Siegemund ist, dass ihre Stammpartnerin Barbora Krejcikova wieder auf die Tour zurückkehrt. Seit den Australian Open haben beide keine Partie mehr gemeinsam bestritten und seitdem hat sich bei Siegemund eine Ergebniskrise eingeschlichen. Mit drei verschiedenen Partnerinnen ist die Stuttgarterin seitdem im Doppelwettbewerb an den Start gegangen, kurioserweise war ausgerechnet die Partnerschaft mit der wohl alles anderen als ausgewiesenen Doppelspezialistin Aliaksandra Sasnovich die erfolgreichste, als beide beim WTA 1000-Turnier in Dubai bis ins Halbfinale vordringen konnten.

Seitdem sind Erfolgserlebnisse im Doppel Mangelware für die 36-jährige geworden. Eine einzige Partie konnte sie seitdem gewinnen, als sie in der ersten Runde von Miami gemeinsam mit Yi-Fan Xu gegen die Kasachin Anna Danilina und die Chinesin Shuai Zhang erfolgreich war. Ansonsten gab es nur noch Enttäuschungen. Insbesondere von der Partnerschaft mit der italienischen ehemaligen Weltklassespielerin Sara Errani in Indian Wells durfte man sich mehr erhoffen als nur einen guten ersten Satz gegen die Lettin Jelena Ostapenko und die Ukrainerin Lyudmyla Kichenok.

Kurioserweise war es eben genau diese Errani, die gemeinsam mit ihrer Landsfrau Jasmine Paolini dafür gesorgt hat, dass Siegemund in Miami nun ihre Sachen packen kann. Immerhin kann sie hier im Einzel stolz auf den Einzug in die zweite Hauptrunde als Qualifikantin zurückblicken. Dennoch ist es an der Zeit, dass auch im Doppel die Ergebnisse wieder stimmen. Und nichts wäre dabei wichtiger als die Rückkehr ihrer Partnerin Barbora Krejcikova.

An der Seite der Tschechin legte Siegemund einen fulmimanten Start in die Saison hin. In Adelaide wurde sie erst vor dem Halbfinale von einer Verletzung gestoppt, als sie noch sowohl im Einzel- als auch im Doppelwettbewerb vertreten war, in Melbourne war es Krejcikova, deren Rückenprobleme einen Einzug ins Halbfinale verhinderten.

Es scheint ein wahrer Fluch über der Partnerschaft der beiden zu liegen. Nicht nur dass bislang immer eine Verletzung bei einer von beiden für das Aus im Turnier sorgte, auch bei Siegemunds erlittenem Kreuzbandriss 2017 in Nürnberg war es die Tschechin, die sich auf der anderen Seite des Netzes befand. Höchste Zeit also, dass dieser vermeintliche Fluch endlich besiegt werden kann.

Lange sah es in der vorigen Woche auch danach aus, als sollte Krejcikova in Miami ihr Comeback feiern können. Erst nachdem bereits die Auslosung über die Bühne gegangen war, musste sie ihre Hoffnungen dahingehend begraben, als sie bekannt gab, dass sie doch noch nicht so weit ist, um wieder auf den Platz zurückzukehren. Dies führte dazu, dass Siegemund für das Turnier kurzfristig umplanen musste und vor Ort mit der Chinesin Yi-Fan Xu einen Ersatz fand.

Bis zum nächsten WTA 1000-Turnier in Madrid verbleiben nun noch vier Wochen Zeit. Zuvor steht Krejcikova auf der Meldeliste des Porsche Tennis Grand Prix. Gut möglich also, dass sie dort, sofern sie bis dahin komplett genesen sein sollte, gerade im Hinblick auf die großen Sandplatzturniere von Madrid, Rom und Roland Garros gemeinsam mit Siegemund noch etwas Spielpraxis sammeln will. Diese spielt in der kommenden Woche in Bogotá, was sich aufgrund des darauffolgenden BJK Cup-Duell in Brasilien geradezu anbietet.

Veröffentlichungsdatum:
Turnier: Miami 2024