Deutsche Damen brillieren in Qualifikation von Linz
Die deutschen Spielerinnen mischen die Qualifikation beim Upper Austria Ladies Linz kräftig auf. Am ersten Turniertag waren insgesamt vier Begegnungen mit deutscher Beteiligung angesetzt, bei den dreien, die mittlerweile beendet sind, verließ jeweils die deutsche Spielerin den Platz als Siegerin. Da machte es auch keinen Unterschied, dass zwei der drei deutschen Gegnerinnen auf der Setzliste die Plätze eins und zwei einnahmen und somit zumindest auf dem Papier favorisiert waren.
Den Anfang im Design Center, der seit letztem Jahr wieder Austragungsstätte des Turniers ist, machte Tamara Korpatsch. Die an drei gesetzte Spielerin, die frisch aus Australien angereist war, hatte mit der Serbin Olga Danilovic nur wenig Mühe. Erst gegen Ende der Partie machte es die Hamburgerin spannend, als sie es beim Stande von 5:4 im zweiten Satz zunächst verpasste, zum Matchgewinn auszuservieren und beim Stande von 6:5 bei eigenem Aufschlag einen Matchball nicht verwandeln konnte.
Im darauffolgenden Tie-Break rückte die Favoritin die Verhältnisse jedoch unverzüglich wieder gerade dank einer schnellen 4:0-Führung. So stand am Ende für Korpatsch ein verdienter 6:3 und 7:6(2)-Erfolg zu Buche. Im Kampf um den Einzug ins Hauptfeld spielt sie nun am Montag gegen die an Nummer zwölf gesetzte Erika Andreeva. Sollte Korpatsch dieses Match verlieren, hat sie zumindest eine 50:50-Chance auf den durch die Absage von Elina Svitolina kurzfristig entstandenen Lucky Loser-Platz.
Deutlich enger ging es in der zweiten Partie mit deutscher Beteiligung zu. Hier traf Anna-Lena Friedsam auf die topgesetzte Belgierin Greet Minnen. Zu Beginn der Begegnung schien die Nummer eins der Setzliste auch ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Nach zwei Aufschlagverlusten Friedsams führte Minnen schnell mit 4:0. Diesen Vorsprung ließ sie sich auch nicht mehr nehmen und gewann den ersten Satz in weniger als einer halben Stunde mit 6:2.
Der zweite Satz begann ähnlich wie der erste. Auch diesmal war es die Deutsche, die ihr Service abgeben musste und sich erneut einem Rückstand gegenüber sah. Erst beim Stande von 2:3 gelang Friedsam der wichtige Ausgleich, den sie auch bis zum Tie-Break halten konnte. Hier gaben in der Anfangsphase beide jeweils nur einen Punkt bei eigenem Aufschlag ab. Beim Stande von 5:4 für die Deutsche und Aufschlag Minnen verlor die Belgierin jedoch zwei Aufschlagpunkte in Folge. Dies führte zu einem lange Zeit nicht mehr für möglich gehaltenen Satzausgleich.
Auch der entscheidende Durchgang war lange umkämpft. Beide Spielerinnen konnten ihre Aufschlagsspiele erfolgreich ins Ziel bringen, ehe Friedsam beim Stande von 3:3 das erste Break gelang, was am Ende gleichbedeutend mit der Entscheidung sein sollte. Beim Stande von 5:4 und eigenem Aufschlag verwandelte die 29-jährige ihren zweiten Matchball nach einer Spielzeit von weit über zwei Stunden zum 2:6, 7:6(4) und 6:4-Erfolg.
Am Montag spielt Friedsam im Kampf um einen Platz im Hauptfeld gegen die an Nummer neun gesetzte Britin Jodie Burrage, die bei den Australian Open in der ersten Runde Tamara Korpatsch unterlegen war.
Das deutsche Erfolgstrio perfekt machte Ella Seidel, die gegen die Polin Magdalena Frech auf beeindruckende Art und Weise demonstrierte, in welch unfassbar guter Form sie sich aktuell befindet. Frech, die ihres Zeichens vor einigen Tagen noch im Achtelfinale der Australian Open der US-Amerikanerin Cori Gauff unterlegen war, hatte den Start der Partie komplett verschlafen und verlor ihre ersten beiden Aufschlagsspiele ziemlich glatt. Nur der Tatsache, dass auch Seidel zu Beginn Schwierigkeiten bei eigenem Service hatte und ein Break hinnehmen musste, war es zu verdanken, dass sich die Polin nicht gleich zu Beginn einem großen Rückstand gegenüber sah.
Dennoch konnte die Hamburgerin ihren Vorsprung von einem Break den restlichen Satz über halten und hatte sogar weitere Breakbälle zum einer möglichen zwischenzeitlichen 5:2-Führung. Mit 6:4 ging der Satz letztlich ziemlich ungefährdet an Seidel und es verfestigte sich der Eindruck, als sollte dies bereits die Entscheidung gewesen sein. Tatsächlich hatte die Polin dem Siegeswillen der Deutschen, die bei den Australian Open lediglich der späteren Titelträgerin Aryna Sabalenka unterlegen war, im zweiten Satz nicht mehr viel entgegenzusetzen. Ihre einzigen Breakbälle bekam sie, als sie bereits mit 0:5 zurücklag. Zudem konnte sie keinen der drei nutzen und unterlag somit nach einer Spielzeit von einer Stunde und 14 Minuten mit 4:6 und 0:6.
In der finalen Qualifikationsrunde geht es für Seidel gegen die an Nummer acht gesetzte Italienerin Sara Errani, die sich bekanntlicherweise mehr auf den Sandplätzen dieser Welt zuhause fühlt. Dennoch sollte Seidel ihre Gegnerin auch auf Hartplatz nicht unterschätzen.
Das Match der vierten Deutschen im Bunde, der Dortmunderin Jule Niemeier, wird erst am Abend ausgetragen. Die wie Ella Seidel mit einer Wildcard in die Qualifikation gegangene Deutsche trifft auf die an Nummer elf gesetzte Britin Harriet Dart und könnte für den vierten deutschen Erfolg im vierten Spiel am Sonntag sorgen.
Turnier: Linz 2024