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Kerber-Gegnerin Kudermetova auf Formsuche

Die Comeback-Tour von Angelique Kerber in Indian Wells geht am Sonntag in ihre dritte Runde. Diesmal wird es die an Nummer 17 gesetzte Veronika Kudermetova sein, die versuchen wird, dem neuerlichen Aufschwung der Kielerin ein abruptes Ende zu bereiten. Auf dem Papier ist die Nummer 19 der Welt ohne Frage die haushohe Favoritin, von der aktuellen Form her hingegen darf man ein Match auf Augenhöhe erwarten, möglicherweise sogar mit leichten Vorteilen für die ehemalige Nummer eins der Welt. Denn die Form von Kudermetova hat ohne Frage schon bessere Tage gesehen als zuletzt.

Ihr letztes Ausrufezeichen setzte Kudermetova im September des vergangenen Jahres bei den Toray Pan Pacific Open in Tokio. Als an Nummer acht gesetzte Spielerin holte sie sich sensationell den Titel mit einem Sieg im Finale über die favorisierte US-Amerikanerin Jessica Pegula. Auf dem Weg ins Endspiel konnte sie unter anderem im Viertelfinale eine gewisse Iga Swiatek aus dem Weg räumen. Der Titelgewinn war daher für die 26-jährige mehr als verdient.

Seitdem jedoch schwächelt die aktuelle Nummer 19 der Welt. Ihre Matchbilanz zwischen den Turnieren von Tokio und Indian Wells liegt bei 5:9. Der 6:1 und 7:5-Triumph in der zweiten Runde von Indian Wells über die Japanerin Nao Hibino war für Kudermetova somit erst der sechste Sieg innerhalb von gut fünf Monaten. Unter ihren seitdem verlorenen Matches finden sich unter anderem Niederlagen gegen die Schweizerin Viktorija Golubic in der ersten Runde der Australian Open sowie gegen die Britin Heather Watson, die in Abu Dhabi über die Qualifikation ins Hauptfeld kam und dort in Runde eins mit 6:3 und 7:5 über Kudermetova triumphierte.

Ihren letzten Sieg vor dem Start in Indian Wells feierte die Weltranglisten-19. vor drei Wochen in der ersten Runde von Dubai. Hier gelang ihr ein kurioser Dreisatzerfolg mit 6:0, 1:6 und 6:0 über die Ukrainerin Dayana Yastremska, ehe sie sich eine Runde später der Rumänin Sorana Cirstea geschlagen geben musste.

Für Angelique Kerber hätte die Auslosung, zumindest was die dritte Runde anbetrifft, deutlich schwieriger sein können. Zwar ist die an Nummer 17 gesetzte Kudermetova die höchstmöglich gesetzte Spielerin, die nach ihrem Sensationserfolg über die Nummer zehn Jelena Ostapenko auf sie warten konnte (die an Nummer 9-16 gesetzten Spielerinnen treffen in Runde drei auf eine der an Nummer 17-24 gesetzten Spielerinnen), genauso gut aber hätte auf der Position von Kudermetova beispielsweise auch Anastasia Pavlyuchenkova (22), Sorana Cirstea (19) oder Elise Mertens (24) auftauchen können. Letztere schickte die Kielerin im übrigen in der dritten Runde von Wimbledon 2022 in den Mutterschutz.

So aber darf sich die dreifache Grand Slam-Siegerin berechtigte Hoffnungen auf einen erneuten Einzug ins Achtelfinale von Indian Wells machen. Zuletzt gelang ihr dies hier bei ihrem letzten Auftritt vor ihrer Babypause. Damals musste sie sich trotz Gewinn des ersten Satzes der Polin Iga Swiatek geschlagen geben, die an Nummer drei gesetzt war. Auch in diesem Jahr könnte es zum Aufeinandertreffen der beiden Spielerinnen mit polnischen Wurzeln kommen. Zuvor müsste Kerber jedoch neben Kudermetova im Achtelfinale noch die Siegerin der Partie zwischen Caroline Wozniacki und Katie Volynets aus dem Weg räumen.

Doch ungeachtet davon, wie das weitere Turnier für die ehemalige Nummer eins der Welt verläuft: mit ihren beiden überzeigenden Auftritten hier gegen die Kroatin Petra Martic und die Lettin Jelena Ostapenko hat die 36-jährige eindrucksvoll bewiesen, was immer noch in ihr steckt. Sollte sie diese Leistung auch am Sonntag gegen Kudermetova abrufen können, stehen ihre Chancen auf einen Achtelfinaleinzug mehr als gut. Sollte es dennoch für sie nicht zum Sieg reichen, muss man ihre Gegnerin schlichtweg beglückwünschen und den Blick nach Miami richten, einem Turnier, das traditionell nicht zu den Lieblingen Kerbers gehört.

Veröffentlichungsdatum:
Turnier: Indian Wells 2024