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Korpatsch feiert verrücktesten Sieg ihrer Karriere

Tamara Korpatsch hat in der ersten Runde beim W100-Turnier in Zaragoza für ein Comeback der ganz besonderen Art gesorgt. Die 29-jährige, die bis vor kurzem noch an einer Fußverletzung laborierte und einige Woche pausieren musste, besiegte zum Auftakt die an Nummer acht gesetzte Französin Elsa Jacquemot mit 0:6, 7:6(4) und 6:0 und sorgte in dieser Partie für eine Wende, wie man sie in diesem Ausmaß selten auf der Profitour zu sehen bekommt.

Wenig überraschend sah zu Beginn alles nach einer klaren Angelegenheit für die favorisierte Nummer 144 der Weltrangliste aus. Im ersten Durchgang konnte Korpatsch - mit Ausnahme des nicht enden wollenden Spiels zum Break bei 0:2 - gerade einmal fünf Punkte für sich verbuchen. Auch der zweite Satz machte zu Beginn keine Hoffnung auf Besserung und nachdem die Hamburgerin auch dort mit Break und 0:2 zurücklag, wollte man schon den Deckel auf diese Partie machen.

Doch Tennis wäre nicht Tennis, wenn man nicht auch bei diesem zwischenzeitlichen 0:8-Rückstand noch gewinnen könnte. Aryna Sabalenka gelang einst in Ostrava ein ähnliches Kunststück gegen Sara Sorribes Tormo, als sie aus einem 0:6 und 0:4 ein 0:6, 6:4 und 6:0 machte. Und so wollte sich auch Korpatsch trotz ziemlich aussichtsloser Lage nicht kampflos geschlagen geben.

Obwohl der 29-jährigen der zwischenzeitliche Ausgleich zum 3:3 gelang, stand sie im zweiten Satz dennoch kurze Zeit später mit dem Rücken zur Wand. Ihr eigenes Aufschlagsspiel beim Stande von 4:4 ging verloren, was zur Folge hatte, dass Jacquemot nur noch zum Matchgewinn auszuservieren brauchte. Doch dieser Versuch, dieses Aufschlagsspiel zu gewinnen, endete jedoch ähnlich kläglich wie der von Korpatsch im Spiel zuvor. So musste letztlich der Tiebreak die Entscheidung in Satz zwei bringen.

Hier war die Deutsche von Beginn an die dominierende Spielerin, die sich bis zum Seitenwechsel einen vermeintlich sicheren 6:0-Vorsprung herausspielte. Danach wurde es jedoch noch einmal kurz spannend, als die Französin bis auf 4:6 verkürzte, ehe Korpatsch am Ende den Satzgewinn doch noch eintüten konnte.

Der Verlust des zweiten Satzes muss seine Spuren bei Jacquemot hinterlassen haben. So dominant, wie sie im ersten Satz aufgetreten war, so war es nun ihre Gegnerin, die den entscheidenden dritten Durchgang von Beginn an dominierte. Nach einem Break zum Auftakt zugunsten der 29-jährigen erkämpfte sich die Französin im darauffolgenden Spiel einen Breakball, den sie jedoch nicht nutzen konnte und daraufhin wenig später das 0:2 hinnehmen musste. Es sollte ihr letzter in dieser Partie sein.

Diese verpasste Chance war im dritten Satz wohl der Knackpunkt. Die folgenden drei Spiele gingen allesamt relativ ungefährdet an die Deutsche, die in ihrem letzten Aufschlagsspiel dennoch fünf Matchbälle brauchte, um ein Comeback zu feiern, das es im Tennissport nicht alle Tage gibt, das jedoch auch zeigt, dass es nie zu spät ist, eine Partie noch zu seinen Gunsten wenden zu können.

Im Achtelfinale am Donnerstag trifft Korpatsch nun auf die ungesetzte Lokalmatadorin Leyre Romero Gormaz. Die gewann heute hingegen relativ unspektakulär gegen die Italienerin Nicole Fossa Huergo mit 7:5 und 6:4.

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