Siegemund-Show in Adelaide geht weiter

10.01.2024 - 14:43
Laura Siegemund

Laura Siegemund schwimmt beim WTA-Turnier in Adelaide weiter auf der Welle des Erfolgs. Auch am Mittwoch musste die Schwäbin sowohl in der Einzel- als auch in der Doppelkonkurrenz antreten und in beiden Matches gelang es ihr ein weiteres Mal, den Platz als Siegerin zu verlassen. Damit geht es für Siegemund am Donnerstag erneut in eine Doppelschicht. An eine Pause nach im Hinblick auf die Australian Open ist aktuell nicht zu denken.

In ihrer Partie gegen die Rumänin Ana Bogdan, die sie mit 6:4 und 7:5 für sich entscheiden konnte, demonstierte die 35-jährige wieder einmal, dass man sie insbesondere in den letzten Monaten zu Unrecht als reine Doppelspezialistin tituliert. Stattdessen entwickelt sie sich in Adelaide zu einer echten Allrounderin. Dank ihrer taktischen Finesse, ihrem Kampfgeist und ihrem unbändigen Siegeswillen konnte ihr auch ein zwischenzeitlicher 2:5-Rückstand im zweiten Satz nichts anhaben.

Dieses Selbstbewusstsein, das sie schon letzte Woche in Sydney ausgezeichnet hatte, hilft ihr mit Sicherheit auch, wenn es darum geht, sich mit der neuen Doppelpartnerin einzuspielen. Denn auch der zweite Auftritt an der Seite von Barbora Krejcikova endete für die Deutsche mit einem Erfolg. Dabei stand ihnen mit Asia Muhammad und Demi Schuurs nicht gerade Laufkundschaft gegenüber.

Dies zeigte sich gleich zu Beginn des ersten Satzes. Kaum hatte das Match begonnen, schon lagen die beiden Debütantinnen mit einem Break zurück. Glücklicherweise hielt der Rückstand zunächst nicht lange und es gelang der Ausgleich zum 2:2. Bei 2:3 jedoch noch einmal dasselbe Spiel. Es folgte der nächste Aufschlagverlust und wieder musstem sie einem Break hinterher laufen. Nachdem dies ein weiteres Mal gelang, wendete sich das Blatt schließlich immer mehr in Richtung der deutsch-tschechischen Paarung. Nachdem beide zunächst bei 4:5 und 30:30 die Nerven behielten und im Satz blieben, folgte wenig später das satzentscheidende Break zum 6:5.

Damit schien die Gegenwehr der US-Amerikanerin und der Niederländerin gebrochen zu sein. Im zweiten Durchgang dominierte das an Nummer eins gesetzte Team beinahe nach Belieben. Bezeichnend für die Dominanz war, dass die letzten acht Punkte im Match allesamt auf das Konto von Krejcikova/Siegemund gingen, die mit diesem 7:5 und 6:1-Erfolg den Halbfinaleinzug perfekt machen konnten. Dort wartet am Donnerstag mit Beatriz Haddad Maia und Taylor Townsend das an Nummer drei gesetzte Team. Zuvor steht die 35-jährige noch Daria Kasatkina im Einzel gegenüber.

Mit jedem Sieg, den Siegemund aktuell in der Doppelkonkurrenz einfährt, wird die Sache mit der Weltranglistenposition eins immer heißer. Aktuell befindet sie sich zwar noch abgeschlagen auf dem fünften Rang, dies könnte sich jedoch schneller ändern als vermutet. Sollte sie mit Krejcikova in dieser Woche in Adelaide triumphieren, ginge sie virtuell von der Pole Position aus ins Rennen bei den Australian Open.

Hier kommt ihr das schlechte Abschneiden im Vorjahr zugute sowie der Umstand, dass Grand Slam-Turniere im Doppel keine Pflichtwertungen sind. Während alle vier vor ihr platzierten Spielerinnen eine größere Anzahl an Punkten abgezogen bekommen, bleibt die Punktzahl von Siegemund unverändert. Sollte es also keiner der sechs neben ihr in Frage kommenden Spielerinnen (Hsieh und Dabrowski lauern von hinten) gelingen, mehr Punkte als die Deutsche einzufahren, wäre sie am Montag, dem 29. Januar endlich am Ziel und wäre die erste deutsche Spielerin, die je an der Spitze der Doppelweltrangliste stand. Beste deutsche Doppelspielerin aller Zeiten ist sie spätestens seit ihrem Titel in Cancun ohnehin schon.