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Siegemund und Krejcikova-Rückkehr in Eastbourne

Trotz ihrer gestrigen Niederlage in der Qualifikation gegen die US-Amerikanerin Lauren Davis ist für Laura Siegemund das Turnier in Eastbourne noch nicht beendet. Erstmals seit ihrer frühen Niederlage in Roland Garros kehren Siegemund und ihre Doppelpartnerin Barbora Krejcikova wieder gemeinsam auf den Court zurück. Das einzige Turnier, das die beiden auf Rasen bestreiten, dient sozusagen als Vorbereitung für das Grand Slam-Turnier in Wimbledon, das eine Woche später startet.

Obwohl viele Topspielerinnen in der Woche vor einem Grand Slam-Turnier traditionell eine Pause einlegen, kommt die Doppelkonkurrenz in Eastbourne stärker als erwartet daher. Mit Gabriela Dabrowski und Erin Routliffe gehen die beiden amtierenden US Open-Champions als das topgesetzte Team noch vor Krejcikova und Siegemund ins Rennen.

Für diese ist gleich zu Beginn höchste Vorsicht geboten. In der ersten Runde stehen ihnen mit Leylah Fernandez und Ena Shibahara zwei Spielerinnen gegenüber, die zwar als Team nicht eingespielt sind, sich aber dennoch in der Doppelkonkurrenz unabhängig voneienander einen Namen gemacht haben. So ist Shibahara für ihren starken Aufschlag bekannt, der schon so manche Gegnerinnen zur Verzweiflung gebracht hat.

Über Fernandez muss man nicht viele Worte verlieren, wenn es um ihre Doppelqualitäten geht. Sie beendete die vergangene Saison auf Rang neun im WTA Race an der Seite ihrer Doppelpartnerin Taylor Townsend, obwohl beide nur acht Turniere zusammen gespielt haben. Hätte das kanadisch-amerikanische Duo die Asien-Tour am Saisonende noch mitgenommen, wäre ihm ein Platz bei den WTA Finals in Cancun sicher gewesen.

Dabrowski/Routliffe und Krejcikova/Siegemund sind nicht die einzigen bekannten Doppelpaarungen im Feld von Eastbourne, Demi Schuurs und Luisa Stefani, die in der vergangenen Woche noch das Halbfinale beim Turnier in Berlin erreicht haben, sind hier an Nummer drei gesetzt. Das starke italienische Duo um Sara Errani und Jasmine Paolini komplettiert die Setzliste auf Nummer vier. Auf dies könnte das deutsch-tschechische Doppel jedoch erst im Finale treffen.

Die Tatsache, dass es bei einem 16er-Feld nur vier gesetzte Teams gibt, sorgt nicht selten dafür, dass eine Paarung ungesetzt bleibt, die anderswo problemlos die Nummer eins der Setzliste wäre. Dieses Schicksal trifft in dieser Woche auf Lyudmyla Kichenok und Jelena Ostapenko zu, die mit Elixane Lechemia und Kimberley Zimmermann zwar dennoch vermeintlich einfache Gegnerinnen zum Auftakt zugelost bekommen haben, in der zweiten Runde jedoch auf die Siegerinnen der Partie Fernandez/Shibahara - Krejcikova/Siegemund treffen können.

Die größte Sorge der Veranstalter dürfte neben dem traditionellen englischen Wetter eine mögliche Absagenflut der Spielerinnen sein. Bei den ecotrans Ladies Open hat man dies in den vergangenen Tagen mehr als einmal beobachten können, was dazu führte, dass die Zuschauer vor Ort an manchen Tagen noch weniger Tennis zu sehen bekamen als es ihnen das Wetter ohnehin nur zugelassen hatte. Die Sorgenfalten bei Turnierdirektorin Barbara Rittner dürften mit jedem vorzeitigen Matchende größer geworden sein, sind das nicht gerade die besten Argumente, wenn es darum geht, dem Rasenturnier in Berlin weitere Sponsorengelder und dadurch eine Zukunft an diesem Standort zu verschaffen.

Veröffentlichungsdatum:
Turnier: Eastbourne 2024