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Weg zur Nummer eins scheitert an viertletzter Hürde

Laura Siegemund wird in der kommenden Woche nicht die neue Nummer eins in der Doppelweltrangliste. Nach einer enttäuschenden Leistung im Achtelfinale von Roland Garros und einer 3:6 und 6:7(5)-Niederlage gegen die Mexikanerin Giuliana Olmos und deren Partnerin Alexandra Panova ist die Doppelkonkurrenz für sie und Barbora Krejcikova bereits früher als erwartet beendet. Während aus dem Kampf um die Spitze nun ein Zweikampf zwischen Erin Routliffe und Elise Mertens geworden ist, darf man sich Fragen über die Zukunft der deutsch-tschechischen Paarung stellen.

Fakt ist: seit ihrem vielversprechenden gemeinsamen Auftakt in Adelaide und Melbourne konnten beide nur noch selten ihre Klasse unter Beweis stellen. Auf der einen Seite haben beide mit Rückschlägen durch Verletzungen zu kämpfen, andererseits gab es Auftritte wie beispielsweise im Finale von Madrid, bei denen insbesondere Krejcikova weit hinter ihren Möglichkeiten blieb. Auch in Paris scheinen beide nicht wirklich so zu harmonieren wie es noch zu Jahresbeginn der Fall war.

Wozu Siegemund in der Lage ist, hat sie erst am Sonntag bewiesen, als sie an der Seite von Edouard Roger-Vasselin im Mixed gegen die beiden Franzosen Nicolas Mahut und Alizé Cornet brillierte wie zu United Cup-Zeiten an der Seite von Alexander Zverev. Hier dürfte es noch interessant werden, wer letztlich im Mixed an dessen Seite bei den Olympischen Spielen aufläuft. Zwar hatte sich Zverev bereits vor Saisonbeginn auf Angelique Kerber festgelegt, eine Medaillenchance wäre an der Seite der Schwäbin definitiv höher.

Trotz der momentanen Ergebniskrise im Hause Krejcikova/Siegemund sollten dennoch keine voreiligen Schlüsse gezogen werden. Aufgrund der Fähigkeiten beider und der Tatsache, dass selbst die momentane Form genügt, um am Jahresende an den WTA Finals teilzunehmen, sollten sie zumindest diese Saison bis zum Schluss zu Ende spielen. Der eine oder andere Titel dürfte mit Sicherheit noch herausspringen, schaut man nur auf das letzte Jahr von Siegemund, die an der Seite von Vera Zvonareva bis zum August titellos blieb und danach einen phänomenalen Endspurt hinlegte, der beide überhaupt erst nach Cancun zu den WTA Finals führte. Zudem sind adäquate Alternativen während der Saison ohnehin nicht auf dem Markt.

Veröffentlichungsdatum:
Turnier: Roland Garros 2024