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Wildcards für Petkovic und Görges bei Porsche Tennis Grand Prix 2014

Die Besucher der Qualifikationsrunden beim diesjährigen Porsche Tennis Grand Prix dürften sich freuen. Die zweite Wildcard neben Andrea Petkovic, die sich diese als deutsche Spielerin innerhalb der Top 40 fraglos verdient hat, geht nicht wie man vermuten könnte, an die deutsche Nummer 4, Annika Beck, sondern an die mittlerweile um einen Platz in den Top 100 kämpfende Julia Görges. Somit ist bereits in der Qualifikation Spitzentennis mit deutscher Beteiligung garantiert.

Welche Beweggründe letztlich dazu geführt haben, die vierte Spielerin Deutschlands innerhalb der Top 50 zu übergehen, kann nur vermutet werden. Höchstwahrscheinlich hängt die Wildcardvergabe in diesem Jahr mit dem Fed Cup-Auswärtsspiel in Australien am selben Wochenende zusammen. In diesem Falle stünden mit Andrea Petkovic und Julia Görges bereits zwei der vier Deutschen, die in Brisbane um den Einzug ins Fed Cup-Finale kämpfen, fest. Komplettiert werden dürfte das Quartett durch Angelique Kerber und Sabine Lisicki. Erste Ersatzfrau wäre dann aller Voraussicht nach Anna-Lena Grönefeld.

Während also nun feststeht, dass die Besucher in Stuttgart bereits am 19. April den ersten Auftritt der momentan zweitbesten deutschen Spielerin verfolgen können, teilen nicht alle Fans die Meinung, dass ein Fed Cup-Einsatz der deutschen Nummer 7 diese automatisch zu einer der zwei zu vergebenden Wildcards berechtigt. Sie hätten lieber die zur Zeit weitaus erfolgreichere 20jährige Bonnerin an deren Stelle gesehen, ungeachtet dessen, wer nun im Fed Cup antritt oder nicht.

Natürlich handelt es sich bei Julia Görges um die letzte deutsche Siegerin im Einzel beim Porsche Tennis Grand Prix, doch selbst deren Fans müssen mittlerweile konstatieren, dass die Leistungsfähigkeit der 25jährigen zumindest im Moment nicht der entspricht, die sie einst zur Siegerin 2011 gemacht hatte. Auch das Argument, Görges sei ein bei weitem größerer Zuschauermagnet als Beck, lässt sich nicht belegen. Görges dürfte in Deutschland zwar einen weitaus höheren Bekanntheitsgrad haben, doch ausgerichtet ist dieses Turnier aufgrund seines Weltklassefeldes in erster Linie auf die internationale Weltspitze, die wohl auch der Hauptgrund für den hervorragenden Ticketabsatz sein dürfte.

Viel erwarten darf man von den Fed Cup-Fahrerinnen in Stuttgart dieses Jahr ohnehin nicht. Nach der langen strapaziösen Rückreise aus Australien könnten diese frühestens am Montag abend deutscher Zeit in der Porsche Arena eintreffen und müssten dann zwei Tage später wieder auf dem Platz stehen. Kaum vorstellbar, dass eine ihre volle Leistungsfähigkeit in der Kürze der Zeit wieder abrufen könnte. Auch aus diesem Gesichtspunkt ist die Wildcardvergabe zumindest diskussionswürdig.

Den Qualifikations-Besuchern in Stuttgart kann es hingegen nur recht sein, wie es nun gelaufen ist. So günstig wie in diesem Jahr bekommt man eine deutsche Top 50-Spielerin im eigenen Land selten zu Gesicht. Und wer weiß: vielleicht avanciert Annika Beck auf ihrem Lieblingsbelag ja zum heimlichen Star der Veranstaltung. Ganz ohne Fed Cup-Stress.

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