Angelique Kerber scheidet verletzt aus - Schande von Eurosport Deutschland
Bitterer Abend für Angelique Kerber. Durch eine Verletzung gehandicapt musste sie sich der Russin Ekaterina Makarova mit 5:7 4:6 geschlagen geben. Doch den eigentlichen Aufreger produzierte der Rechte-Inhaber Eurosport. Während Eurosport Frankreich das Match von Kerber von Anfang an live zeigte, wurde den deutschen Fans zunächst Live-Snooker, danach eine Rallye-Dakar-Konserve vorgesetzt.
Was für eine Schande ! Erst zu Anfang des zweiten Satzes sah sich auch Eurosport Deutschland imstande, eine deutsche Spielerin live zu übertragen. Man könnte das Live-Event Snooker zwar als Grund für den verspäteten Einstieg akzeptieren, doch nachdem im Anschluss noch eine Rallye Dakar-Aufzeichnung gezeigt wurde, wurde das Kalkül des Senders deutlich: kein bzw. so wenig Live-Tennis von deutschen Spielerinnen in Deutschland wie nur möglich. Und der Hintergrund ist auch klar: die Deutschen sollen sich gefälligst den Eurosport Player zulegen, denn für Eurosport 1 zahlen sie ja nix.
Es gäbe noch eine weitere Möglichkeit, die anhand des heutigen Übertragungsdesasters wohl die beste Lösung wäre: Gebt die Rechte einfach ab ! Es gibt genügend Menschen in Deutschland, die schon wegen Eurosport 2 in die Tasche greifen. Dazu leisten sie sich noch TennisTV.com, um das zu sehen, wozu Eurosport nicht mal mehr bei ihren eigenen verbliebenen Turnieren im Stande ist: Tennis-Live-Übertragungen. Und nun noch den Eurosport Player ? Irgendwann ist auch mal gut.
Es konnte dem echten Tennisfan nichts besseres passieren als die weltweite Freigabe von TennisTV.com. Und insgeheim wünschen sich dessen Abonnenten, dass die ITF neben WTA und ATP ebenfalls auf diesen Zug aufspringt. Dann wären nicht nur die WTA- und ATP-Turniere darüber zu empfangen, sondern zusätzlich auch sämtliche Davis-Cup und Fed-Cup-Begegnungen, sowie die Show Courts aller vier Grand Slams. Für 90 Euro pro Jahr ein Geschenk des Himmels. Eurosport hingegen verarscht die Zuschauer nur noch nach Strich und Faden und macht nicht mehr den Eindruck, als sei es groß an Tennis-Übertragungen interessiert.