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Drei deutsche Siege und zwei Dramen am Dienstag

Nichts für schwache Nerven war der heutige "Super-Dienstag" aus deutscher Sicht bei den Turnieren von Nürnberg und Birmingham. Während mit Julia Görges, Andrea Petkovic und in besonders beeindruckender Weise Annika Beck drei deutsche Damen klare Zweisatzerfolge verbuchen könnten, spielten sich bei Mona Barthel und Dinah Pfizenmaier wahre Dramen ab - leider mit unterschiedlichem Ausgang.

Seit dem 11. März - also auf den Tag genau drei Monate - wartete Mona Barthel auf einen Sieg auf der WTA-Tour. Und die Deutsche startete heute auch furios in ihre Partie gegen Vesna Dolonc. Doch das frühe Break und ihre 3:0-Führung währte nicht lange. Nachdem Dolonc ausgleichen konnte, folgte im ersten Satz ein enges Spiel nach dem anderen. Beim Stande von 5:5 hatte Barthel zudem Mühe, ihr Service durchzubringen.

Nachdem sich alles wohl schon auf einen Tie-Break eingerichtet hatte, erspielte sich Barthel bei Aufschlag Dolonc doch noch einen Satzball. Die Serbin, im April noch gemeinsam mit Aleksandra Krunic im Fed-Cup-Doppel gegen Deutschland im Einsatz, schenkte der Deutschen den ersten Durchgang mit einem Doppelfehler zum 5:7.

Wer nun dachte, dass Barthel durch den Satzgewinn beflügelt schien, sah sich schnell getäuscht. Schnell lag die Deutsche mit 1:5 hinten und nach gut einer Stunde glich Dolonc nach Sätzen zum 5:7 6:2 aus. Nachdem der Serbin auch im dritten Satz ein schnelles Break zum 2:1 gelang, schien die Vorentscheidung bereits gefallen.

Doch Barthel schlug zunächst eindrucksvoll zurück, gewann vier Spiele in Folge und führte auf einmal mit 5:2. Beim folgenden Aufschlagsspiel von Dolonc spielte sie sich zudem insgesamt drei Matchbälle heraus, konnte jedoch keinen davon nutzen und kassierte nach dem 5:3 noch das Break zum 5:4.

Des Dramas nicht genug gelang Dolonc sogar noch der Ausgleich zum 5:5 und hatte nun selbst bei Aufschlag Barthel mehrere Breakchancen, um selbst mit 6:5 in Führung zu gehen. Diesmal jedoch schaffte Barthel die Wende und hatte sich in jedem Falle schon mal den Tie-Break gesichert.

Doch die Gegenwehr Doloncs schien durch das zuvor knapp verlorene Spiel endgültig gebrochen. Bei eigenem Aufschlag gewährte sie Barthel bei 0:40 drei weitere Matchbälle, konnte jedoch nur noch einen davon abwehren, ehe die Partie zugunsten der Deutschen entschieden war. Somit feierte Barthel nach exakt zwei Stunden einen echten Zittersieg und trifft am Donnerstag auf die Siegerin der Partie Jamie Hampton gegen Madison Keys. Am morgigen Mittwoch kann sie sich gemeinsam mit Kristina Mladenovic, die ein ähnliches Drama gegen Tara Moore zu überstehen hatte, in der Doppelkonkurrenz versuchen. Gegnerinnen sind Heather Watson und Vera Dushevina.

In Nürnberg zeichnete sich zu fortgeschrittener Stunde ein deutlicher Sieg von Dinah Pfizenmaier über Karin Knapp ab. 6:2 5:1 führte die Deutsche völlig ungefährdet und nur die wenigsten rechneten noch damit, dass dieses Match noch viel länger als ein paar Minuten gehen könnte.

Doch das Blatt wendete sich nach und nach zugunsten der Italienerin. 2:5, 3:5, 4:5 bis zum 5:5-Ausgleich. Erst das elfte Spiel in Satz 2 ging wieder an Pfizenmaier, die sich somit zumindest den Tie-Break sichern konnte. Zu mehr sollte es leider auch nicht mehr reichen. Nach dem schnellen 6:6 zog Knapp im Tie-Break davon und sicherte sich durch ein eindrucksvolles 7:0 einen Satz, den Pfizenmaier niemals mehr hätte verlieren dürfen.

Satz 3 entwickelte sich enger als nun möglicherweise erwartet. Pfizenmaier kämpfte weiter und blieb im Spiel. Einen frühen Breakvorsprung von Knapp konnte sie umgehend wieder egalisieren und servierte dank eines weiteren Breaks bei 5:4 zum dritten Mal in dieser Begegnung zum Matchgewinn.

Doch dieser sollte ihr auch hier nicht vergönnt sein. Im Gegenteil. Knapp schaffte das Break zum 5:5, legte ein souveränes Aufschlagsspiel nach und hatte bei Aufschlag Pfizenmaier nun ihrerseits ihren ersten Matchball. Nach fast zweieinhalb Stunden entschied die Italienerin ein längst verlorenes Match noch zu ihren Gunsten und verhinderte so, dass eine deutsche Halbfinalistin in Nürnberg bereits sicher feststeht. Aufgrund der bärenstarken Leistung ihrer nächsten Gegnerin Annika Beck am heutigen Tag geht die Deutsche morgen als klare Favoritin in die Partie und kann durch einen weiteren Erfolg die deutsche Halbfinalistin klar machen.

Ebenfalls am morgigen Mittwoch greift endlich Sabine Lisicki auf Rasen ins Geschehen ein. Sie trifft im dritten Match des Tages in Birmingham auf die Tschechin Kristyna Pliskova. Somit erwarten uns morgen drei Matches mit deutscher Beteiligung. Neben den Spielen von Lisicki und Beck findet auch das rein deutsche Duell zwischen Julia Görges und Andrea Petkovic statt.

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