DTB und ProSiebenSat.1 Media AG vereinbaren Mega-Deal
Die beste Nachricht des Jahres wurde heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von DTB und ProSiebenSat.1 in Hamburg bekannt gegeben. Beide Vertragspartner einigten auf eine langfristige Kooperation mit dem klaren Ziel, die Popularität des Tennissports hierzulande wieder voranzutreiben. Tennis im Free-TV sind wir somit ein ganzen Stück näher gekommen.
Die Eckpunkte der über zehn Jahre geltenden Vereinbarung umfassen nicht, wie bislang angenommen, ausschließlich die Begegnungen im Davis Cup und Fed Cup, sondern der Medienkonzern erhält zudem die Rechte an den WTA-Premier-Events vom DTB. Der hatte sich klammheimlich die Rechte für Deutschland von der Perform Group gesichert und diese nun an Pro7Sat.1 veräußert.
Wird nun also Sat.1 das neue Eurosport ? Nein ! Der erste TV-Sender, der Live-Tennis aus diesem Rechteportfolio zeigt, wird der Free-TV-Spartensender Sat.1 Gold sein. Er überträgt am 20. und 21. April die Fed Cup-Begegnung zwischen Deutschland und Serbien in voller Länge. Die WTA-Turniere hingegen wird es größtenteils bei ran.de zu sehen geben. Dies ist faktisch der Nachfolger von spox.com, der bereits aus Miami nicht mehr berichtet.
Also verschwinden doch wieder die Turniere im Internet ? Nicht unbedingt. Hätte Pro7Sat.1 bereits seit Jahresbeginn die Übertragungsrechte besessen, wäre das Finale von Paris zwischen Mona Barthel und Sara Errani in jedem Falle im Free-TV zu sehen gewesen, möglicherweise sogar direkt auf Sat.1. Ähnliches dürfte auch beim Halbfinale von Indian Wells zwischen Angelique Kerber und Caroline Wozniacki der Fall gewesen sein.
Die neue Zukunft im Tennis wird also aller Voraussicht nach so aussehen: Länderduelle im Davis Cup und Fed Cup werden von Sat.1 Gold übertragen, die WTA-Premier-Turniere landen in erster Linie bei ran.de bzw. dem DTB-eigenen Portal tennis.de. Kommt jedoch eine deutsche Spielerin in einem Turnier relativ weit, besteht die Möglichkeit, dass diese Matches auf einem Free-TV-Sender der Pro7Sat.1 Media-Gruppe übertragen werden.
Nicht Teil der Vereinbarung sind die Grand Slams sowie die Turniere der Kategorie International. Die Rechte der Turniere aus Melbourne, Paris und New York liegen nach wie vor bei Eurosport, das Wimbledon-Turnier zeigt sky exklusiv in Deutschland. Die International-Turniere werden im Gegensatz zu den Premier-Events nicht zentral von der WTA vermarktet.
Es hängt also nun im Endeffekt am Erfolg der deutschen Damen, wieviel Medienpräsenz sie in Zukunft haben werden. Man hat ihnen somit eine Tür geöffnet, nun müssen sie nur noch durch und den deutschen Fans das eine oder andere Finale live im TV bescheren.