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Favoritenstürze ! Konkurrenz beschenkt Angelique Kerber

Seit drei Stunden kann Angelique Kerber in Melbourne ihren 25. Geburtstag feiern. Die ersten Geschenke erhielt die Kielerin bereits in Form von Niederlagen ihrer direkten Konkurrenz. Mit Sara Errani, Petra Kvitova und Samantha Stosur haben sich nach den ersten beiden Runden bereits die Nr. 7, 8 und 9 der Welt verabschiedet. Die Tschechin hielt sich dazu noch ans Datum und schied heute erst nach Mitternacht Ortszeit gegen Laura Robson mit 9:11 im dritten Satz aus.

Lediglich die direkt hinter ihr rangierende Li Na gab sich bislang keine Blöße bei ihren beiden Auftritten in Melbourne. Wie Kerber scheiterte auch sie 2012 relativ früh. Im Achtelfinale musste sie sich nach vier vergebenen Matchbällen in Folge der Belgierin Kim Clijsters geschlagen geben.

Scheitert das Geburtstagskind in knapp zehn Stunden an US-Newcomerin Madison Keys, hätte die Chinesin durch einen möglichen Halbfinaleinzug die Chance, an Kerber vorbeizuziehen. Diesem Unterfangen stünde im Viertelfinale aller Voraussicht nach Agnieszka Radwanska im Weg. Die verhindert momentan durch ihren grandiosen Saisonauftakt, dass Kerber sich jeglichen Blick nach oben auf der Rangliste ersparen kann.

Hinter Li Na und dem früh gescheiterten Trio, in dem Sam Stosur trotz Zweitrundenaus 95 Punkte im Vergleich zum Vorjahr gut macht, folgt auf Rang 10 die ehemalige Weltranglistenerste Caroline Wozniacki. Sie setzte sich trotz schwierigem Auftaktprogramm zunächst gegen Sabine Lisicki und in Runde 2 gegen den kroatischen Shootingstar Donna Vekic durch.

Die Dänin stellt allerdings bei den Australian Open keine Gefahr für Angelique Kerber dar. Im Gegensatz zur Deutschen erreichte sie 2012 das Viertelfinale und weist zudem momentan einen Rückstand von 1810 Punkten auf Kerber auf. Selbst bei enem Drittrundenaus Kerbers und einem Turniersieg Wozniackis, bliebe die ehemalige Weltranglistenerste 310 Zähler hinter der Nr. 5 zurück. Der Verbleib in den Top 5 der Welt nach dem Turnier scheint für die Deutsche somit gesichert.

2013 scheint zudem ein Generationswechsel im Frauentennis anzustehen. Zwar thronen die Top 3 unangefochten an der Spitze, in die Phalanx der Verfolger könnten innerhalb kürzester Zeit einige Youngster einbrechen. Mit Laura Robson und Heather Watson schicken sich zwei britische Nachwuchsspieler an, die Konkurrenz gehörig aufzumischen. Insbesondere Robson, die im vergangenen Jahr neben ihrem Gangnam Style-Video auch auf dem Platz durch ihre Mixed-Silbermedaille mit Andy Murray für Aufsehen sorgte, trauen die Experten eine große Karriere zu, auch wenn Petra Kvitova dies im Moment mit Sicherheit nicht hören möchte.

Auch aus den USA ist in diesem Jahr einiges zu erwarten. Sloane Stephens, die im Jahresendranking auf Platz 38 den Puffer zwischen Sabine Lisicki und Mona Barthel bildete, kletterte bereits in den ersten beiden Wochen hoch bis auf Platz 25. Madison Keys, später am Tage Gegnerin von Angie Kerber, holte sich nicht nur die Australien-Wildcard des US-Tennisverbandes, sondern kämpfte sich zudem in Sydney vorige Woche von der Qualifikation bis ins Viertelfinale, in dem sie Na Li in drei Sätzen unterlag.

Es gilt also, 2013 nicht nur auf die Namen zu achten, die sich im Moment vorne im Ranking befinden, sondern auch einen Blick auf den aufstrebenden Nachwuchs zu werfen. Schließlich ist es auch 18jährigen nicht verboten, um die Qualifikation für die besten 8 am Jahresende mitzuspielen. Für heute jedoch bleibt abzuwarten, ob Keys sich später auch als guter Gast erweist und Kerber am Geburtstag mit deren erstmaligem Achtelfinaleinzug beschenkt.

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