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Kerber scheitert überraschend an Kanepi

Eineinhalb Sätze absoluter Weltklasse sollten Angelique Kerber nicht reichen, um gegen Kaia Kanepi als Siegerin von Platz zu gehen. Beim Stande von 5:2 im Tie-Break des zweiten Satzes hatte sie sogar den Matchgewinn selbst auf dem Schläger. Am Ende aber jubelte die Estin nach ihrem 3:6 7:6(6) 6:3-Erfolg über die Nummer 7 der Welt. Damit ruhen die deutschen Hoffnungen einzig und allein noch auf den Schultern von Sabine Lisicki.

Das Match begann zunächst nicht nach Wunsch für Angelique Kerber. Schnell sah sie sich einem 0:3-Rückstand gegenüber, ehe sie begann, die Leistung zu zeigen, die sie im vergangenen Jahr zu einer Weltklassespielerin gemacht hatte. Sage und schreibe sieben Spielgewinne in Folge konnte Kerber realisieren und drehte die Partie zum zwischenzeitlichen 6:3 1:0 in ihre Richtung.

Nun schaltete Kanepi ihrerseits wieder einen Gang höher und es gelang ihr, ihren Aufschlag zu stabilisieren. So musste folgerichtig der Tie-Break in Satz 2 die Entscheidung bringen. Hier legte Kerber noch einmal alles in die Waagschale und führte beim Seitenwechsel mit 5:1.

In diesem Moment schien die Deutsche bereits abgeschaltet zu haben. Aus einem 5:1 machte Kanepi ein 5:6 und erkämpfte sich einen Satzball, den Kerber zwar noch abwehren konnte, danach aber mit 6:8 das Nachsehen hatte.

Der dritte Satz begann wie der erste. Schnell führte die Estin wieder mit 3:0, ließ sich diesmal jedoch nicht aus der Ruhe bringen und konnte sogar auf 5:1 erhöhen. Bei eigenem Aufschlag verpasste sie es zunächst, das Match für sich zu entscheiden und sah, wie ihre Gegnerin auf 3:5 verkürzen konnte. Im zweiten Anlauf sollte dies dann gelingen. Kanepi nutzte ihren dritten Matchball zum Sieg in einem Spiel, das ihre Gegnerin niemals hätte verlieren dürfen. Angelique Kerber war ab dem 0:3 in Satz 1 bis hin zum 5:1 im Tie-Break des zweiten die absolut dominierende Spielerin auf dem Platz und muss ohne wenn und aber diesen Sieg nach Hause bringen.

Für das hochgelobte deutsche Damentennis bedeutet dieses Aus einen herben Rückschlag. Von acht angetretenen deutschen Damen in Wimbledon bleibt nach Runde 2 nur Sabine Lisicki alleine im Tableau übrig. Der viel zitierte Aufschwung bei den deutschen Damen war bei diesem Grand Slam-Turnier bislang nicht zu erkennen. Um dies zu ändern, müsste Lisicki schon das Achtelfinale - wohl in Person von Serena Williams - überstehen. Chancen dazu hat sie. Überraschungen sind schließlich an der Tagesordnung in SW19.

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