Lisicki verpasst Sensation gegen Halep
Unter den Augen ihres der WTA mittlerweile mit Namen bekannten Freundes verpasste die letzte in Madrid im Turnier verbliebene Deutsche, Sabine Lisicki, die große Chance, gegen die haushohe Favoritin Simona Halep ins Viertelfinale einzuziehen. Trotz einer beeindruckenden Vorstellung mit dem verdienten Gewinn des ersten Satzes, reichte es am Ende nicht zum Sieg für die am heutigen Tage stark auftretende Berlinerin.
Lisicki legte zunächst los wie die Feuerwehr. Bereits das erste Aufschlagsspiel ihrer rumänischen Kontrahentin konnte die Deutsche für sich zu einer frühen 2:0-Führung nutzen. Zwar breakte Halep sich postwendend ins Match zurück, dennoch machte Lisicki auch im weiteren Verlauf des Satzes den klar besseren Eindruck. So war es wenig verwunderlich, dass Halep bei 5:6 das Nervenflattern bekam und Lisicki mit 7:5 den ersten Satz für sich entscheiden konnte.
Ähnliches Bild in Satz 2. Die Deutsche zu Beginn ähnlich konsequent wie in Satz 1, die Rumänin mit Mühe, ihre eigenen Aufschlagsspiele zu gewinnen. Überraschender Knackpunkt im Match das Aufschlagsspiel von Lisicki beim Stande von 3:3. Aus heiterem Himmel verlor sie ihr Service und gab somit den Startschuss für eine Aufholjagd Haleps. Diese ließ sich auch nicht lange bitten und breakte Lisicki, die nun etwas von der Rolle schien, ein weiteres Mal zum 6:3 und somit zum Satzausgleich.
Nun spielte zunächst nur noch die Rumänin. Bei 2:0 und 40:0 ergaben sich drei Chancen für die Favoritin, das Match endgültig in ihre Richtung zu lenken. Doch Halep vergab nicht nur die drei Spielbälle, sie gab auch ihren Aufschlag völlig unnötig ab und brachte somit ihre Gegnerin wieder in die Partie. Mit einem problemlosen Aufschlagsspiel glich Lisicki zum 2:2 aus und stellte die Partie, die sich noch einmal zu drehen schien, wieder auf null.
Von diesem Rückschlag jedoch konnte sich die Nummer 5 der Welt schneller erholen als vermutet. Souverän ging Halep erneut in Führung und wirkte nun deutlich mehr im Match angekommen als in den ersten eineinhalb Sätzen. Mit einem weiteren Break gegen die nun mit einer deutich höheren Fehlerquote agierenden Deutschen schien dem Favoitensieg nichts mehr im Wege zu stehen.
Beim Stande von 2:5 aus Sicht Lisickis versuchte noch einmal Trainerin Martina Hingis, auf ihren Schützling einzureden. Die jedoch wirkte so, als hätte sie die Partie für sich schon abgeschrieben. Dies zeigte sich auch in ihrem letzten Aufschlagsspiel, das sie ohne große Gegenwehr ihrer Gegnerin überließ, was zudem am Ende die 7:5 3:6 und 2:6-Niederlage bedeutete.
Trotz des heutigen Ausscheidens bleibt festzuhalten: der Eindruck, den Sabine Lisicki in dieser Woche hinterließ, war ein deutlich anderer, als wir ihn beispielsweise noch von ihrem Auftritt in Charleston gegen Andrea Petkovic kennen. Sollte sich dieser Aufwärtstrend auch weiter fortsetzen, kann man in den nächsten Wochen und Monaten wieder einiges von der 24jährigen erwarten. Wimbledon steht schließlich auch bald vor der Tur.