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Meine erste Nacht mit TennisTV.com

Da war er nun also: der erste Tag ohne Live-TV in der Saison 2013. Was also blieb einem Fan da anderes übrig, als sich doch dazu verleiten zu lassen, das Online-Angebot von TennisTV.com auszuprobieren. Mit 14,99 € für zwei Monate halten sich die Kosten ja vorerst in Grenzen.

Also nichts wie ran an die Registrierung. Alles schön ausgefüllt, die Zahlungsart gewählt und weiter zur Bezahlung. Pustekuchen ! Zwei Stunden vor dem ersten Live-Match Paszek - U. Radwanska war mein Wille zwar da, aber die Technik versagte. Und das auf sämtlichen Browsern, die ich getestet hatte.

Nachdem auch der Support mir in dieser Sache nicht weiterhelfen konnte, kam ich auf die völlig schwachsinnige Idee, mein Passwort, welches Sonderzeichen enthielt, in eines ohne diese zu ändern. Zu meinem völligen Unverständnis funktionierte der Registriervorgang in der Folge reibungslos.

Also nichts wie rein und mal sehen, was denn so alles geboten wird. Eine Mobile-App ? Perfekt ! Tablet an, rauf auf tennistv.com und ab dafür. Wieder nichts ! Da stand zwar "Get the Mobile App", aber ein passender Link dazu war nicht auffindbar. Das wird doch wohl nicht am AdBlocker liegen, dachte ich mir, doch genau das tat es. AdBlocker aus und auf einmal erschein der Link zur Android-App. Sekunden später war es mir dann möglich, auch mobil auf tennistv.com zuzugreifen.

Also versuchte ich mich an meinem dritten Online-Gerät, dem Samsung Smart TV. Ich erinnerte mich daran, dass ich das Exhibition-Match zwischen S. Williams und Azarenka im Dezember ja auch in voller Größe und akzeptabler Bild- und Tonqualität auf laola1.tv darauf genießen konnte.

Doch da stößt tennistv.com an seine Grenzen. Zwar gelingt das Login, der Stream allerdings kann nicht geladen werden. Stattdessen erscheint die nicht ganz korrekte Fehlermeldung "Stream is not yet available". Und eine Samsung App für tennistv.com gibt es leider auch nicht. Daher musste ich dieses Experiment leider nach langem vergeblichen Versuch erfolglos und entnervt beenden.

Endlich 2 Uhr ! Der Live-Stream vom Match zwischen Tamira Paszek und Urszula Radwanska beginnt. Und zu meiner Freude in einer Qualität, die locker mit SD-TV mithalten kann. Zudem läuft das Bild absolut flüssig, auch an den englischen Kommentar hat man sich recht schnell gewöhnt. Werbepausen ? Fehlanzeige !

Richtig interessant aber wird es erst eine halbe Stunde später, als Roberta Vinci und Jarmila Gajdosova in der Pat Rafter Arena ebenfalls ihr Match beginnen. Hier zeigen sich dann die Stärken von tennistv.com. Nun hat man die Möglichkeit, zwischen beiden Plätzen hin- und herzuzappen oder sogar beide Matches Bild- in-Bild parallel zu verfolgen. Und wer meint, er hätte etwas verpasst, dem steht die Rücklauf-Funktion zur Verfügung, auch wenn Live-Tennis mit Sicherheit nicht gerade für Time-Shift prädestiniert ist.

Schade nur, dass das Bild-in-Bild-Feature in der mobilen Version (bislang) nicht zur Verfügung steht. Dort müsste man sich, um den Court zu wechseln, aus- und wieder einloggen. Gut möglich jedoch, dass auch diese App in Zukunft weiterentwickelt wird, damit man dort denselben Umfang nutzen kann wie in der Desktop-Version.

Mein Fazit der ersten TennisTV.com-Nacht: für echte Freaks ist dies ein absolutes Erlebnis und in keinster Weise vergleichbar mit dem, was man bislang auf Eurosport geboten bekam. Dort wurde immer auf das World Feed zugegriffen, also alle Spiele auf dem Center Court nacheinander übertragen. Selbiges aus Brisbane kann man diese Woche auch kostenlos bei spox.com erleben, allerdings in etwas mäßigerer Qualität.

Wer sich jedoch einmal in den Funktionsumfang von TennisTV.com verliebt hat, der wird Eurosport (die es ja immerhin fertig brachten, anstelle des Görges-Halbfinals von Linz auf beiden Kanälen dasselbe Frauenfußballspiel zu zeigen) höchstens noch wegen des deutschen Kommentares nachtrauern. Wobei wir jetzt davon verschont werden, uns bei jedem Kerber-Match das Märchen vom Wunder zwischen Wimbledon und Flushing Meadows anhören zu müssen.

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