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Noha Akugue dreht Partie gegen Pieri

Einem Match der ersten Runde bei einem W75-Turnier erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken, so etwas gibt es nicht jeden Tag und ist auch eher ungewöhnlich. Im Falle der Partie zwischen Noma Noha Akugue und der Italienerin Tatiana Pieri beim Turnier im tschechischen Prerov liegt die Sache jedoch anders. Hier bewies die Hamburgerin Comeback-Qualitäten, wie man sie noch selten von ihr gesehen hat. Dabei sah es nach einem 6:2-Satzgewinn für die Deutsche nicht danach aus, als sollte noch große Spannung in diese Partie kommen.

Zu stabil präsentierte sich Noha Akugue, obwohl sie insgesamt zehn Breakchancen benötigte, um ihre drei Breaks in diesem Satz zu realisieren. Ihrer Gegnerin hingegen gelang es nur einmal, den Aufschlag der Hamburgerin zu durchbrechen und dies zudem erst beim Spielstand von 1:5 aus ihrer Sicht.

Im Durchgang Nummer zwei zeigte sich dann überraschenderweise ein exakt gegenteiliges Bild. Pieri zeigte sich nun beim ersten Aufschlag deutlich verbessert und erspielte sich zudem bei Aufschlag ihrer Gegnerin deutlich mehr Chancen. In der Anfangsphase des Satzes gelang es Noha Akugue noch, ihr Break, dass sie direkt zu Satzbeginn kassiert hatte, auszugleichen, dann jedoch zog die Italienerin auf 5:1 davon. Beim Stande von 5:2 erspielte sich die Deutsche zwar noch einen Breakball zum 3:5 aus ihrer Sicht, diesen jedoch konnte Pieri abwehren, um anschließend selbst das Spiel zum Satzausgleich für sich zu entscheiden.

Die Italienerin war es auch, die im entscheidenden Durchgang zu Beginn klar am Drücker war. Bis zum Spielstand von 2:0 und 40:0 bei Aufschlag Noha Akugue aus ihrer Sicht gelang dieser gerade einmal ein einziger Punktgewinn. Das Break zum 0:3 konnte sie ebenso nicht verhindern.

Knackpunkt in dieser Begegnung dürfte das umkämpfte vierte Spiel gewesen sein. Bei 3:0-Führung sah sich Pieri zunächst einem Breakball gegenüber, den sie jedoch erfolgreich abwehren konnte. Dank dreier Punktgewinne in Folge erspielte sie sich nun selbst einen Spielball zum 4:0, was wohl gleichbedeutend mit der Vorentscheidung in dieser Partie gewesen wäre. Doch auch die Italienerin verpasste es, das Spiel zuzumachen und so erspielte sich Noha Akugue in der Folge Breakball um Breakball, ehe dann der insgesamt vierte dieses Spiel zugunsten der Deutschen entscheiden konnte.

Pieri jedoch hielt ihre etwas knapp gewordenere Führung weiterhin und führte bei eigenem Aufschlag zwischenzeitlich mit 4:3 und 40:30. In diesem Moment schlug die Stunde der Noma Noha Akugue. Fünf Punkte war ihre Gegnerin zu diesem Zeitpunkt noch vom Matchgewinn entfernt, doch nicht einmal der erste, der die 5:3-Führung bedeutet hätte, sollte ihr gelingen. Stattdessen legte die Hamburgerin eine Serie von sieben gewonnenen Punkten in Folge hin und sah sich auf einmal bei eigener 5:4-Führung nur noch ein Spiel vom doch noch möglichen Matchgewinn entfernt.

Doch das Momentum sollte nicht auf ihrer Seite bleiben. Pieri konterte mit einem überraschend glatten Aufschlagsspiel zu null zum 5:5, das daraufhin folgende 30:0 für Noha Akugue bei eigenem Aufschlag pulverisierte sie mit vier Punktgewinnen in Folge. Nun war die Italienerin erneut am Drücker und hatte die große Chance, das Match, das sie fast aus der Hand gegeben hatte, mit eigenem Aufschlag doch noch für sich zu entscheiden.

Daraus sollte jedoch nichts werden. Pieri gelang es nicht einmal, sich einen Matchball zu erspielen, sondern sah sich stattdessen zwei Breakbällen gegenüber. Beim ersten gelang es ihr noch, ihn abzuwehren, den zweiten jedoch verwandelte Noha Akugue, die sich somit tatsächlich noch nach über zweieinhalb Stunden Spielzeit in den Tie-Break retten konnte.

Dieser verlief dann überraschend einseitig. Gerade einmal zwei Punkte konnte Pieri noch verbuchen, darunter sogar ein Doppelfehler ihrer Gegnerin. Nach fast drei Stunden verwandelte Noma Noha Akugue ihren ersten Matchball zu einem mühsamen, aber unter dem Strich sicher nicht unverdienten 6:2, 2:6 und 7:6(2)-Erfolg, der sie ins Achtelfinale von Prerov führt, in dem sie auf die Schweizerin Ylena In-Albon trifft, die sich gegen ihre Landsfrau Susan Bandecchi ebenfalls in drei Sätzen durchsetzen konnte.

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