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Nürnberg: JJ und die Resterampe

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Da wird Sandra Reichel tief durchatmen. Zumindest in den letzten Stunden vor der Auslosung des Hauptfeldes hatte sie keine weiteren Absagen mehr zu beklagen. Aus deutscher Sicht scheint bereits bei der Premiere ein Fluch auf dem Turnier zu liegen. Nachdem es in der Qualifikation bereits zu drei rein deutschen Duellen gekommen war, wurden die vier Deutschen im Hauptfeld alle ins zweite Viertel gelost.

Damit erhöhen sich auf der einen Seite die Chancen auf eine Deutsche im Halbfinale, auf der anderen Seite ist jedoch ein rein deutsches Finale nur noch dann möglich, wenn eine Deutsche die Qualifikation übersteht und sich ins Endspiel spielt. Definitiv ausgeschlossen ist bereits ein deutsches Halbfinale. Im ersten Viertel befindet sich kein vakanter Platz für eine Qualifikantin.

Das dezimierte Feld, in dem Mariana Duque-Marino als Nr. 135 als letzte direkt akzeptiert wurde, bietet gerade wegen der vielen Absagen in den letzten Tagen nicht nur dem deutschen Nachwuchs die Chance, sich einmal ins Rampenlicht spielen zu können. Auch Spielerinnen aus anderen Ländern, von denen man ansonsten nicht viel auf der Tour mitbekommt, können in Nürnberg auf sich aufmerksam machen.

Dazu haben aus deutscher Sicht nach dem ersten Wettkampftag noch vier Qualifikantinnen die Möglichkeit. In den rein deutschen Duellen setzten sich heute Justine Ozga gegen Carina Witthöft, Kristina Barrois gegen Nina Zander und Anne Schäfer gegen Anna Zaja durch. Vierte Deutsche in Runde 2 ist Anna-Lena Friedsam, die sich zu einem knappen Dreisatzerfolg über Dia Evtimova zitterte.

Trotz der vielen Absagen für den Nürnberger Versicherungscup kommt es in der nächsten Woche zu einigen interessanten Begegnungen. So bekam die topgesetzte Serbin Jelena Jankovic mit Arantxa Rus eine attraktive Gegnerin zugelost. Rus machte im vergangenen Jahr von sich reden, als sie in Roland Garros das Achtelfinale erreichte durch ihren Sensationserfolg über Julia Görges.

Weitere interessante Duelle in Runde 1 sind die Partien zwischen den beiden Französinnen Alizé Cornet und Pauline Parmentier sowie zwischen der Nr. 2 des Turnieres, Klara Zakopalova, und der Slowenin Polona Hercog, die nach langer Verletzungspause mittlerweile in der Weltrangliste von Rang 46 auf 131 der Weltrangliste zurückgefallen ist.

Das "deutsche Viertel" in Nürnberg sieht folgendermaßen aus:

Julia Görges - Alexandra Cadantu
Andrea Petkovic - Sofia Arvidsson
Karin Knapp - Dinah Pfizenmaier
Nina Bratchikova - Annika Beck

Somit könnte es zu den Achtelfinals Görges - Petkovic und Pfizenmaier - Beck kommen. Dies würde gleichzeitig ein rein deutsches Viertelfinale sowie eine sichere deutsche Halbfinalistin garantieren. Im Umkehrschluss könnte jedoch bereits Runde 2 ohne deutsche Beteiligung über die Bühne gehen. Das will man Sandra Reichel nach den ganzen Nackenschlägen in dieser Woche jedoch nicht wünschen.

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