Direkt zum Inhalt

Petkovic raus im Marathon-Drama, Lisicki raus im Fed Cup

Was für eine Achterbahnfahrt ! Andrea Petkovic unterliegt nach über drei Stunden voller Dramatik ihrer französischen Kontrahentin Alizé Cornet mit 6:7(6) 7:5 und 3:6 und scheidet in Paris im Viertelfinale wie auch zuvor Angelique Kerber aus. Damit wird der Champion 2014 nicht wie die vergangenen beiden Jahre aus Deutschland kommen. Cornet trifft morgen im Halbfinale auf die Siegerin der Partie zwischen Sara Errani und Elina Svitolina.

Dabei erwischte die Deutsche einen phänomenalen Start. Kaum hatte das Match begonnen, schon sah sich Cornet einem 0:4-Rückstand gegenüber. Nichts deutete in diesem Moment darauf hin, dass das nachfolgende Match erst drei Stunden später würde beginnen können.

Doch Cornet kämpfte sich zurück, wurde sicherer in ihren Schlägen und bekam derweil Unterstützung von Petkovic, deren Fehlerquote sich nach und nach in unerwartete Höhen begab. Anstatt bei 5:2 oder 5:4 auszuservieren, endete Satz 1 im Tie-Break. Doch auch dort übernahm zunächst Petkovic das Kommando und erspielte sich verdientermaßen bei 6:4 zwei Satzbälle.

Doch es sollte nur noch vier Ballwechsel dauern, bis der Satz endgültig zu Ende war. Jeder dieser vier Punkte ging an Alizé Cornet, die gar nicht zu wissen schien, wie sie diesen Satz eigentlich noch drehen hatte können.

Petkovic aber ließ weiterhin nicht locker. Der zweite Durchgang gestaltete sich von Beginn an sehr umstritten, doch auch sein Ende war ähnlich daramatisch wie das von Satz 1. Beim Stande von 5:4 für Cornet und Aufschlag Petkovic sah sich die Deutsche zunächst zwei, kurz darauf noch einem weiteren Matchball gegenüber, doch alle drei Möglichkeiten, die Partie zu beenden, ließ Cornet ungenutzt. Stattdessen wirkte sie kurzzeitig völlig von der Rolle und verlor drei Spiele in Folge, was den Satzausgleich bedeutete.

Nun schienen alle Zeichen zugunsten der Deutschen zu stehen. Petkovic erwischte wie in Satz 1 den klar besseren Start und führte bei eigenem Aufschlag mit 3:1. Die ab diesem Zeitpunkt folgenden Spiele wurden mehr und mehr umkämpfter, hatten jedoch eine Gemeinsamkeit: sie endeten auch dank einer weiterhin hohen Fehlerquote Petkovics allesamt zugunsten der Französin. Aus einem 3:1-Breakvorsprung gelang es Cornet, den Satz mit 6:3 für sich zu entscheiden und somit ins Halbfinale einzuziehen.

Viele Entscheidungen in dieser Begegnung schienen im ersten Moment umstritten, insbesondere Petkovic fühlte sich von den Schieds- und Linienrichtern benachteiligt. Zumindest bei den engen Entscheidungen, bei denen man im Nachhinein eine Zeitlupeneinstellung zu sehen bekam, lagen die Unparteiischen richtig. Von einem Heimvorteil für Cornet kann man also in diesem Falle nicht sprechen. Ärgerlich und unnötig, gerade nach 4:0-Führung im ersten und 3:1-Führung im dritten Satz, war die Niederlage für Petkovic dennoch.

Somit geht der Weg der Deutschen nun Richtung Bratislava, wo am kommenden Wochenende die Fed Cup-Partie gegen die Slowakei ansteht. Dort nicht dabei sein wird die deutsche Nummer 2 Sabine Lisicki. Sie musste frühzeitig wegen ihrer Schulterverletzung, die sie sich in Pattaya zugezogen hatte, absagen. Wer für sie in die Mannschaft nachrückt, steht zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht fest. Aller Voraussicht nach dürfte es sich jedoch um Anna-Lena Grönefeld handeln, die angekündigt hatte, ohnehin vor Ort zu sein. Auch Mona Barthel wäre eine weitere denkbare Option.

Für Petkovic bedeutet die Absage von Lisicki, dass sie nun als zweite Einzelspielerin in die Bresche springen muss. Es wird interessant zu sein, wie ein mögliches Re-Match von den Australian Open gegen Magdalena Rybarikova enden wird, sollte diese Daniela Hantuchova als zweite Einzelspielerin vorgezogen werden. Erst vor kurzem musste sich Petkovic in Melbourne der Slowakin klar geschlagen geben. Nun hätte sie also die Chance zur Revanche.

Veröffentlichungsdatum: