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Petkovic unterliegt Stephens im Wimbledon-Drama

Bestes Tennis zur besten Sendezeit bekamen die deutschen Tennisfans heute aus Wimbledon geboten. In der zweiten Runde trafen auf Court 3 Andrea Petkovic und die Nr. 17 der Welt, Sloane Stephens, aufeinander. Nach zweieinhalb Stunden ging dieses dramatische Match letztlich zu Ende, leider mit dem aus deutscher Sicht falschen Ergebnis. Stephens gewann 7:6(2) 2:6 und 8:6.

Andrea Petkovic bot heute ohne Frage einen aufopferungsvollen Kampf und war ihrer Gegnerin während des gesamten Matches zumindest ebenbürtig. In allen drei Sätzen schnupperte sie am Satzgewinn, am Ende blieb auf der Habenseite leider nur ein zweiter Durchgang, in dem Stephens von der Rolle war und den Petkovic mit 6:2 klar für sich verbuchen konnte.

Nachdem der erste Satz im Tie-Break entschieden werden musste, da der Deutschen bei 6:5-Führung  nicht das satzentscheidende Break bei Aufschlag Stephens gelingen wollte, zeigte die 20jährige US-Amerikanerin dort , warum sie aktuell die Nr. 17 der Welt ist. Mit 7:2 gewann sie diesen und ging ungefährdet mit 1:0 Sätzen in Führung, ehe sie wie angedeutet in Satz 2 eine spielerische Auszeit nahm.

Das Drama aber spielte sich erst im entscheidenden Satz ab. Stephens legte wieder einen Gang zu und schien das Match früh durch ihre zwischenzeitliche 4:1-Führung in der Tasche zu haben. Doch Petkovic glaubte weiter an sich, obwohl sie ihrerseits bereits bei 1:1 ein 0:40 nicht zum Break nutzen konnte. Nachdem sie auf 2:4 verkürzen konnte, erzwang sie den wichtigen Aufschlagverlust der Gegnerin. Somit schien zunächst alles wieder in der Reihe.

Doch der 4:4-Ausgleich wollte Petkovic nicht gelingen. Stattdessen schaffte Stephens das Re-Break und sah sich bei 5:3 zum Match aufzuschlagen. Doch statt Matchbällen gab es das dritte Break in Folge und erneut die Chance für die Deutsche, im Satz auszugleichen.

Diesmal schaffte sie dies auch problemlos. Nun ging es für Petko nur noch darum, das wichtige Break zu realisieren, um in der Folge selbst zum Match servieren zu können. Doch dazu sollte es leider nicht mehr kommen. Sowohl zum 6:5 als auch zum 7:6 gewann Stephens mehr oder weniger deutlich ihre Spiele, Petkovics Ausgleich zum zwischenzeitlichen 6:6 war ungefährdet.

Dann aber schien nichts mehr bei der Deutschen zu gehen. Mit einem enttäuschend schwachen Aufschlagsspiel, das Stephens zu Null gewann, endete eine Partie, bei der nicht viel fehlte, damit sich die Außenseiterin durchgesetzt hätte. Wer weiß, wie der dritte Satz velaufen wäre, hätte Petko eine ihre drei frühen Breakchancen genutzt ?

Am Ende muss man ihr trotzdem attestieren, dass sie mittlerweile nicht mehr allzu weit von der Weltspitze entfernt ist. Durch den weiteren kleinen Sprung, den sie dank ihres Auftakterfolges in der Weltrangliste machen wird, befindet sie sich wieder in der Position, um direkt in die Hauptfelder der WTA-Turniere einziehen zu können. Vor vier Wochen sah dies alles noch weitaus trüber aus.

Dass es im Tennis ziemlich schnell gehen kann, musste auch die Österreicherin Tamira Paszek diese Woche erfahren. In Wimbledon noch an 28 gesetzt, wird sie nach ihren beiden Erstrundenpleiten in Eastbourne und eben am Montag nach dem Turnier nicht mehr in den Top 100 der Welt auftauchen. Das reicht bei manchen Turnieren nicht einmal mehr für die Teilnahme an der Qualifikation.

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