Schwere Kost in Doha
Während die anderen deutschen Topspielerinnen gestern den Sieg im Fed Cup gegen die Slowakei klar gemacht haben, hieß es heute in Doha für die beiden Nichtberücksichtigten, in Runde 1 gegeneinander anzutreten. Und schon früh in der Partie, die Annika Beck mit 7:6(5) 6:2 für sich entscheiden konnte, wurde deutlich, warum Barbara Rittner auf die Dienste der beiden in Bratislava verzichtet hatte.
Die Spielanlagen von Beck und Barthel ähneln zwar denen von Angelique Kerber und Andrea Petkovic - Beck ist ähnlich defensiv veranlagt wie Kerber, Barthel sucht ihr Heil wie Petkovic mehr in der Offensive - jedoch geschieht beides auf weitaus niedrigerem Niveau als wir es am Wochenende in der Slowakei erlebt haben. Was Kerber im Vergleich zu Beck auszeichnet, ist dass sie trotz ihres Defensivverhaltens im richtigen Moment zum Winnerschlag ansetzen kann, auf der anderen Seite ist das riskante Spiel von Barthel schon seit Monaten weitaus fehlerbehafteter als die vergleichbare Offensivspielweise von Petkovic.
Man kann also zu dem Schluss kommen, dass in Bratislava die perfektionierten Varianten von Barthel und Beck für Deutschland im Einsatz waren. Bei Betrachtung des heutigen direkten Duells der beiden kann man sich nur schwer vorstellen, dass eine der beiden auch nur ansatzweise gegen Dominika Cibulkova oder Daniela Hantuchova eine Chance gehabt hätte. Für Barbara Rittner bedeutet dies im Nachhinein eine weitere Bestätigung, dass sie bei der Wahl der nominierten Spielerinnen richtig gelegen hat, zumindest was die beiden Einzelplätze anbelangt.
Für Mona Barthel hingegen bedeutet dieses weitere Erstrundenaus, dass ihr Absturz in der Weltrangliste ungebremst weitergeht. Wenn sie nicht bald den Mut hat, etwas an ihrem Umfeld zu ändern, findet sie sich bald in Regionen wieder, die sie lange Zeit nur noch vom Hörensagen kannte. Aus heutiger Sicht mag man kaum glauben, dass diese Deutsche vor nicht allzu langer Zeit sämtlichen Topspielerinnen auf dem Platz das Fürchten lehrte. Mittlerweile fungiert sie leider nur noch als Wunschgegnerin auf der Tour.