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Seidel und Werner mischen Turnier in Pazardzhik weiter auf

Das W75-Turnier im bulgarischen Pazardzhik scheint in dieser Woche ein gutes Pflaster für die deutschen Damen zu sein. Von den vier in der ersten Runde gestarteten deutschen Spielerinnen haben es mit Ella Seidel und Caroline Werner zwei bis ins Halbfinale geschafft. Lediglich Noma Noha Akugue und die mit einer Wildcard angetretene Mia Mack musste bereits zuvor die Segel streichen. Mack scheiterte bereits in der ersten Runde, Noha Akugue unterlag im Achtelfinale Victoria Jimenez Kasintseva aus Andorra.

Dass letztere mittlerweile nicht mehr im Turnier vertreten ist, dafür sorgte Ella Seidel am heutigen Tag nach ihrem dramatischen Dreisatzerfolg, dessen Entscheidung erst im Tiebreak fiel. Mit 4:1 inklusive zweier Breaks führte die Deutsche zu Beginn des ersten Satz und in diesem Moment sprach nichts dafür, als sollte diese Partie noch eine dramatische Wendung nehmen. Als Jimenez Kasintseva die Begegnung wenig später nach Doppel-Rebreak zum 4:4 wieder offen gestalten konnte, sah dies schon wieder ganz anders aus. Die Hamburgerin ließ sich jedoch durch diesen kleinen Rückschlag nicht entmutigen und gewann den ersten Satz am Ende verdient mit 6:4.

In zweiten Durchgang lief dann aus deutscher Sicht wenig zusammen. Seidel drohte sogar, diesen Durchgang zu null zu verlieren, lediglich ein glattes Aufschlagsspiel zu null beim Stande von 0:5 konnte dies verhindern. Das änderte jedoch nichts daran, dass die Entscheidung im dritten Satz fallen musste.

Und dieser war nichts für schwache Nerven. Eine frühe 2:0-Führung aus deutscher Sicht brachte nicht die erhoffte Stabilität im Spiel der 19-jährigen, stattdessen gelang ihrer Gegnerin aus Andorra postwendend der 2:2-Ausgleich. In der Folge konnten beide Spielerinnen bis zum Stande von 4:4 ihr Service halten, dann aber schlug Jimenez Kasintseva zu und nutzte gleich ihren ersten Breakball zum 5:4, was bedeutete, dass sie nun zum Match ausservieren konnte.

Dieses zehnte Spiel in diesem Satz blieb lange umkämpft. Seidel erkämpfte sich bei 30:40 einen Breakball, konnte diesen jedoch nicht nutzen und sah sich kurz darauf einem Matchball ihrer Gegnerin gegenüber. Doch dank dreier Punktgewinne in Folge gelang es der Hamburgerin nicht nur, diesen zunichte zu machen, sondern wenig später auch die Partie wieder auszugleichen. Wenig überraschend musste daher der Tiebreak darüber entscheiden, wer ins Halbfinale in Pazardzhik einziehen wird.

Hier hatte Seidel zwar den besseren Start mit einer 3:1-Führung, bis zum Seitenwechsel war dieser jedoch wieder dahin. Das entscheidende "Mini-Break" holte sich Seidel beim Stand von 5:4, was ihr gleichzeitig die ersten beiden Matchbälle einbrachte. Den ersten konnte ihre Gegnerin noch bei eigenem Aufschlag abwehren, ehe die Hamburgerin ihren 6:4, 1:6 und 7:6(5)-Triumph besiegelte.

Weitaus überraschender als der Erfolg von Ella Seidel ist der ihrer Landsfrau Caroline Werner. Die 28-jährige musste sich in dieser Woche zunächst durch die Qualifikation kämpfen, um überhaupt erst am Turnier teilnehmen zu können. Dort gelangte sie mit Siegen über die Zypriotin Raluca Serban und die an Nummer acht gesetzte Slowakin Veronika Erjavec bis ins Viertelfinale vor. Hier traf sie heute auf die mit einer Wildcard gestartete Lokalmatadorin Lia Karatantcheva. Nach einem engen ersten Satz, den sich die 28-jährige mit 7:3 im Tiebreak sicherte, dominierte sie den zweiten Durchgang und ließ hier beim 6:2 nichts mehr anbrennen.

Ein rein deutsches Halbfinale wird es morgen dennoch nicht geben. Seidel und Werner könnten erst im Finale aufeinandertreffen. Dafür müssten sie am Samstag "nur" ihre beiden Gegnerinnen Leyre Romero Gormaz und Alevtina Ibragimova aus dem Weg räumen. Na dann viel Erfolg !

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