Sieg gegen Williams ! Kerber treibt den Wahnsinn auf die Spitze
Das Wachbleiben hat sich gelohnt. Nach einer nervenaufreibenden Achterbahnfahrt gewinnt Angelique Kerber in drei Sätzen gegen Venus Williams mit 6:2 5:7 und 7:5 und irgendwie steht man danach fassungslos da und fragt sich: warum eigentlich ? Die Deutsche schlägt die ab Mitte des zweiten Satzes weitaus bessere Gegnerin und stößt damit das Tor zum Halbfinale gegen Serena Williams weit auf.
Dabei begann Kerber vielversprechend. Das Spiel von Williams zeichnete sich im ersten Durchgang ausschließlich von Fehlern geprägt, die Kerber meist konsequent zu nutzen wusste und den Satz auch in der Höhe verdient mit 6:2 für sich entscheiden konnte.
Auch im zweiten Durchgang schien zunächst die Deutsche das Heft in der Hand zu haben. Doch auf die schnelle 2:0-Führung folgte der Bruch. Williams verringerte ihre Fehlerquote deutlich, während Kerber exakt das Gegenteil widerfuhr. Mit Mühe und Not gelang es der Deutschen sogar, eine 5:4-Führung mit Breakvorsprung zu erreichen, konnte jedoch kein weiteres Kapital daraus schlagen und gab drei Spiele in Folge zum 5:7 ab.
Auch im dritten Satz beschlich einen das Gefühl, dass es eher Williams sein würde, die den Sack nun zumachen könnte. Eine 4:2-Führung der US-Amerikanerin schien diesen Eindruck zu bestätigen. Den Sieg vor Augen zeigte sie nun jedoch wieder ihr fehlerbehaftetes Spiel des ersten Satzes und verpasste es somit, bei eigenem Service auf 5:2 davon zu ziehen.
Im Gegenzug mobilisierte die Deutsche um Mitternacht Ortszeit ihre allerletzten Kräfte und kam wie aus dem Nichts zu einer 6:5-Breakführung. Wenig später verwandelte sie bei 40:15 den Matchball und gewann somit eine Begegnung, bei der sich insbesondere Venus Williams die Frage gefallen lassen muss, wie man dieses Match noch aus der Hand geben kann.
Für Kerber hingegen gehen die US Open-Festtage weiter. Voraussichtlich am morgigen Samstag trifft die Kielerin in Runde 3 auf Olga Govortsova. Nicht mehr im Turnier ist Tatjana Malek. Sie unterlag US-Girl Sloane Stephens knapp in drei Sätzen.