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Viertelfinale beim Porsche Tennis Grand Prix nach fast 14 Stunden komplett

WTA Stuttgart 2013

Nach fast 14 Stunden Spielzeit auf dem Center Court stehen die acht Viertelfinalistinnen des diesjährigen Turnieres von Stuttgart fest. Mit Bethanie Mattek-Sands hat soeben die achte und letzte Viertelfinalistin ihr Ticket für die nächste Runde gebucht.

Der heutige Tag brachte alles mit sich, was das Tennisherz begehrt. Deutliche Angelegenheiten waren ebenso an der Tagesordnung wie bis zum Ende umkämpfte Matches. Aus deutscher Sicht freuen wir uns über zwei deutsche Damen im Einzel-Viertelfinale sowie über einen Halbfinaleinzug im Doppel.

Doch der Reihe nach. Um 12 Uhr begann der Achtelfinaltag mit dem ungefährdeten deutlichen Sieg der an 2 gesetzten Chinesin Na Li. Deren Gegnerin Mirjana Lucic-Baroni hatte zu keiner Zeit im Match den Hauch einer Chance und musste sich mit 1:6 2:6 geschlagen geben.

Wenig später wurde es dann aus deutscher Sicht erstmals interessant. Angelique Kerber traf auf ihre "Angstgegnerin" Anastasia Pavlyuchenkova, der sie 2013 bereits zweimal unterlegen war. Live vom SWR übertragen zeigte die favorisierte Deutsche, dass auch zwei Niederlagen dem Selbstbewusstsein einer Nr. 6 nichts anhaben können. Mit 6:0 6:4 ohne jeglichen Aufschlagverlust setzte sich Kerber erwartungsgemäß gegen die Nr. 19 der Welt durch.

Parallel auf Court 1 fand bereits die Partie zwischen Yaroslava Shvedova und Carla Suarez Navarro statt. Die Spanierin, die zuvor Caroline Wozniacki aus dem Turnier geworfen hatte, erwischte zwar den besseren Start, unterlag am Ende jedoch der Kasachin in zwei engen Sätzen mit 5:7 4:6.

Auf dem Center Court hingegen bahnte sich ein Drama an. Julia Görges, krasse Außenseiterin gegen die Nr. 8 der Welt, Petra Kvitova, gewann souverän den ersten Satz mit 6:2 und schickte sich an, sich für die Fed Cup-Niederlage des Vorjahres an gleicher Stelle zu revanchieren. Bis zum Tie-Break des zweiten Satzes war Görges die dominierende Spielern, ehe ihr bei 4:5 ein Doppelfehler unterlief, der die Wende zugunsten der Tschechin einleitete. Mit 6:2 ging der entscheidende Durchgang auch deutlich an die Nr. 5 der Setzliste.

Mittlerweile war auch das zweite Einzelmatch auf Court 1 beendet. Ana Ivanovic setzte sich gegen Pfizenmaier-Bezwingerin Nadia Petrova in zwei Sätzen mit 6:4 6:3 durch und stand somit als fünfte Viertelfinalistin des Porsche Tennis Grand Prix fest. Da das nächste Einzel nicht vor 18 Uhr angesetzt war, sollte es zunächst dabei bleiben.

Denn auf Court 1 folgte nur noch ein Doppel mit 75% deutscher Beteiligung. Die haushohen Favoritinnen Anna-Lena Grönefeld und Kveta Peschke trafen hierbei auf zwei Spielerinnen, deren Stärke nicht unbedingt in der Doppel-Konkurrenz liegt und die diese auch nicht großartig verfolgen. Doch Angelique Kerber und Andrea Petkovic zeigten von Beginn an das effektivere Spiel, insbesondere die Darmstädterin brillierte nach ihrem frühen Aus im Einzel gegen Ana Ivanovic wie keine andere auf dem Court. Fünf Satzbälle wehrten Kerber/Petkovic im Tie-Break des ersten Satzes ab, ehe sie mit 7:6(8) 6:2 für eine faustdicke Überraschung in der Doppel-Konkurrenz sorgten.

Am Abend war nur noch der Center Court Schauplatz des Geschehens. Die an 1 gesetzte Maria Sharapova machte hierbei den Anfang gegen Barthel-Bezwingerin Lucie Safarova. Nachdem es lange nach einem Zweisatzsieg für die klare Favoritin aussah, bäumte sich Safarova auf und gelangte in Satz 2 nach verlorenem ersten Durchgang in den Tie-Break. Diesen dominierte die Tschechin von Beginn an und zwang die Nr. 1 der Setzliste überraschend in einen dritten Satz. Hier stellte Sharapova zwar schnell die Weichen in Richtung Sieg, doch Safarova machte ihr das Leben so schwer wie irgend möglich. In einem Marathon-Match über 3 Stunden und 9 Minuten war es am Ende dann doch die Russin, die ihren Viertelfinaleinzug feiern durfte.

Um halb 10 deutscher Zeit durfte endlich Sabine Lisicki den Court betreten. In die Partie gegen Jelena Jankovic ging sie als klare Außenseiterin, zeigte jedoch von Beginn an, dass sie nicht gewillt war, der Serbin den Sieg kampflos zu überlassen. In einem engen Match mit einer starken Lisicki brachte erst der Tie-Break die Entscheidung zugunsten der Deutschen. Auch in Satz 2 war Lisicki die bessere Spielerin und servierte bei 5:4 zum Match. Die Serbin aber schlug zurück, um postwendend wieder ein Break zu kassieren. In einem langen letzten Aufschlagsspiel konnte sich Lisicki letztlich doch als zweite Deutsche nach Angelique Kerber durch ein 7:6(3) 7:5 für das Viertelfinale qualifizieren, musste auf ihre Gegnerin jedoch noch warten.

Diese sollten gegen Mitternacht die an 4 gesetzte Sara Errani und die Qualifikantin Bethanie Mattek-Sands unter sich aus machen. Die US-Amerikanerin erwischte hierbei den weitaus besseren Start und verpasste der Italienerin zunächst einen "Bagel" mit 6:0. Errani aber schlug vor beinahe leeren Rängen zurück und gewann Durchgang 2 mit 6:4. Auch der entscheidende Satz erschien zu Anfang nach zwei Breaks umkämpft, ehe erneut die Qualifikantin das Ruder an sich riss und Satz 3 mit 6:1 für sich entschied. Mit dem verwandelten Matchball um 1:39 Uhr ging letztlich ein nie enden wollender Tennis-Tag dann doch zu Ende.

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