Was ist ein "Performance Bye" ?

Angelique Kerber, Agnieszka Radwanska, Nadia Petrova und Samantha Stosur haben für das Turnier in Peking, das nächste Woche über die Bühne geht, so genannte "Performance Byes" erhalten. Sie sind damit die einzigen vier im 60er-Teilnehmerfeld, die nicht in der ersten Runde antreten müssen. Selbst die Weltranglistenerste Victoria Azarenka muss in Runde 1 schon ran.

Warum gibt es diese Freilose in der ersten Runde und welchen Sinn bezwecken sie ? Alle vier genannten Spielerinnen stehen im Halbfinale des Turnieres von Tokio und haben somit kaum eine Möglichkeit, bis zum Turnierbeginn am Sonntag in Peking zu erscheinen. Um diesen trotzdem einen Start dort zu ermöglichen, erhalten sie daher diese Performance Byes, also Freilose wegen Bestreiten eines noch laufenden Premier-Turnieres.

Bereits beim Turnier in Cincinnati gab es dieses Jahr Performance Byes, nämlich exakt zwei für die Finalisten des unmittelbar zuvor stattfindenden Turniers vom Montréal. Dort standen sich Na Li und Petra Kvitova gegenüber. Da die Tschechin als an Nr. 5 gesetzte Spielerin in Cincinnati ohnehin in der ersten Runde ein Freilos hatte und daher ein Platz im Hauptfeld frei wurde, rückte in diesem Fall Timea Babos als Lucky Loserin ins Hauptfeld nach ("unused Performance Bye"). Na Li war an Nr. 9 gesetzt und genoss ihren freien Spieltag, den sie eigentlich aufgrund ihrer Setzung nicht bekommen hätte, da dies normalerweise nur den ersten acht zuteil käme.

Diese Form der Freilose gibt es nur dann, wenn zwei höher klassierte Turniere unmittelbar aufeinander folgen und es den Spielerinnen im Falle eines (Halb-)Finaleinzugs nicht bzw. kaum möglich ist, bis zum Turnierbeginn am Austragungsort zu erscheinen. Somit soll ihnen eine um mindestens ein Tag längere Ruhepause ermöglicht werden.

Theoretisch könnte es Performance Byes auch beim Turnier in Miami geben. Dort treten jedoch insgesamt 96 Spieler an, so dass die Finalistinnen vom vorherigen Turnier in Indian Wells ihre Auftaktmatches beim zweiten Premier Mandatory-Turnier in Folge erst am Mittwoch und damit drei Tage nach dem Finaltag bestreiten können. Zudem sind die Top 32 ohnehin mit einem Freilos in Runde 1 versehen. Daher wird auf diese Form der Freilose in Miami verzichtet.