Weiterhin falsches Ranking bei Noha Akugue
Nach ihrem Triumph beim W75-Turnier im tschechischen Prerov waren sich alle Medien einig: Noma Noha Akugue kehrt mit diesem Erfolg endlich wieder in die Top 200 zurück. Genauer gesagt landet sie mit 361 Punkten auf Platz 197. Für die 20-jährige Hamburgerin dürfte der Anblick der neuen Weltrangliste, in der sie nach einigen Wochen der Durststrecke endlich wieder eine 1 vorne stehen hat, Balsam auf ihre in letzter Zeit strapazierte Seele sein. Doch auf die 1 vorne in ihrer Platzierung wartet sie bis heute.
Nachdem in den letzten beiden Wochen aufgrund der Montagsfinals in Toronto und Cincinnati erst am Dienstag ein neues Ranking veröffentlicht wurde, war es diesmal wieder pünktlich am Montag soweit. Tatsächlich weist dieses bei Noha Akugue einen deutlichen Sprung nach oben auf. Genauer gesagt um 37 Plätze. Bei genauerem Hinsehen jedoch fällt auf: die Hamburgerin steht weder auf Platz 197, noch hat sie 361 Punkte. Dabei sollten doch Ergebnisse aus W75-Turnieren direkt in der Folgewoche in die Weltrangliste einfließen.
Dort aber steht Noha Akugue nun auf Platz 211 mit einer Punktzahl von 335. Dies ist zwar immer noch deutlich höher als in der Woche zuvor, aber in erster Linie ist es eines: falsch.
Der Fehler, der diesem Umstand zugrunde liegt, sollte für jedermann schnell zu finden sein. Mit wenigen Klicks gelangt man von der offiziellen Weltrangliste hin zu den letzten Ergebnissen der Hamburgerin. Und siehe da: beim Finale gegen Kristina Dmitruk fehlt das Resultat und somit auch die durch den Finalsieg hinzugewonnenen 26 Punkte. Überraschenderweise liest sich der Eintrag so, als sei das Turnier aus Punktesicht bereits abgeschlossen. Ranking Points Gain: +49. Fertig.
Nun kann man davon ausgehen, dass diese Panne mit Erscheinen der neuen Rangliste in der übernächsten Woche behoben sein wird. Doch die Auswirkungen eines solchen Fehlers können größer sein als es auf den ersten Blick scheint. Würde beispielsweise am kommenden Montag der Cutoff für das nächste Grand Slam-Turnier gezogen, würde Noha Akugue mit ihrer aktuellen (falschen) Platzierung von 211 auf der Meldeliste stehen. Und Tennisfans wissen: das kann für die Teilnahme an der Qualifikation reichen, muss es aber nicht unbedingt. Dies hängt davon ab, wieviele Spielerinnen ihr "special ranking" nutzen und wieviele, die vor ihr stehen, mit einer Wildcard für das Hauptfeld bedacht werden. Würde die Hamburgerin hingegen richtigerweise auf Platz 197 geführt, hätte sie dieses Problem nicht. Dann wäre ihr die Teilnahme an der Grand Slam-Qualifikation sicher.
Dieselben Nachteile hat sie nun im übrigen genauso bei allen anderen Turnieren. Auf allen Meldelisten, die in dieser und in der nächsten Woche erscheinen, wird neben ihrem Namen die 211 stehen. Dies sollte zwar im Normalfall keinen Unterschied machen, aber die theoretische Chance, wegen dieser 14 Plätze ein Feld zu verpassen, besteht dennoch.
Was bei der ganzen Sache am meisten verwundert: sowohl Noha Akugue selbst als auch ihrem Team müsste dieser Fehler doch mittlerweile längst aufgefallen sein. Wieso wurde dann bis heute nicht veranlasst, dass man diesen korrigiert ? So marginal er auch sein mag, wenn es hart auf hart kommt, geht es letztlich doch auch hier um bares Geld.