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Wird spox.com langfristig Nachfolger von Eurosport in Deutschland ?

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Was sich in Brisbane bereits angedeutet hatte, scheint nun nach den Turnieren von Sydney, Paris und Doha Realität zu werden: spox.com ersetzt ab 2013 Eurosport als übertragender Tennis-"Sender" in Deutschland. Und welche Rolle spielt TennisTV noch ?

Die TV-/Streamlandschaft in Deutschland scheint sich mittlerweile positioniert zu haben. Einen übertragenden TV-Sender scheint die Perform Group hierzulande nicht zu finden, also nahm die Gesellschaft die Sache mit der Übertragung selbst in die Hand. Ihr Sportportal spox.com überträgt seit diesem Jahr all die Premier Events, die bis 2012 noch bei Eurosport zu sehen waren.

Wie einst der Sender greift auch spox.com auf das Weltsignal von Center Court zurück. Hatte man sich früher bei Eurosport darüber aufgeregt, dass man uninteressante Center Court-Matches angeboten bekam anstelle von interessanteren Partien auf Court 1, ist dies heute noch genauso. Einziger Vorteil: spox.com muss niemals die Übertragung wegen "nachfolgender Programme" abbrechen und auf einen anderen kostenpflichtigen Kanal wie Eurosport 2 verlegen.

Und wozu nun noch TennisTV ? Sagen wir mal so: wem früher Eurosport-Übertragungen genügten, dem reicht heute auch spox.com. Teilweise jedoch geht TennisTV über das Angebot von spox.com hinaus. So war neben dem Turnier von Brisbane in derselben Woche dort auch das Turnier von Auckland zu verfolgen. Ebenso waren die Finalspiele des Turnieres von Pattaya City nicht Teil des Angebots von spox.com.

Ein weiterer Vorteil von TennisTV gegenüber der kostenlosen spox.com-Variante ist die höhere Bildqualität und die kinderleicht zu bedienenden Apps für Mobilgeräte, die aus einem Tablet-PC einen 10"-TV mit brillanter Auflösung machen.

Weniger erfreulich bislang erscheint der Verzicht auf Übertragungen von Nebenplätzen. Zeigte TennisTV noch vergangenen Montag selbst vier Doppelpartien von Court 1 aus Paris, verzichtete man in der Folge darauf und lieferte u.a. keine Bilder vom Achtelfinalspiel zwischen Roberta Vinci und Mona Barthel, obwohl auf diesem Platz welche produziert wurden. Dasselbe Szenario spielte sich bei Barthels heutigem Erstrundenspiel in Doha gegen Yulia Putintseva ab.

Da TennisTV auch in Zukunft ausgewählte International-Turniere der WTA-Tour im Angebot hat, bleibt dies für den qualitätsbewussten "Hardcore-Fan" alternativlos. Wem jedoch die Center Court-Bilder der Premier-Turniere in niedrigerer Auflösung genügen, der ist bei spox.com bestens aufgehoben.

Dass sich in Deutschland mittlerweile immer mehr Richtung Online-Streaming bewegt, zeigte auch das vergangene Wochenende, als ran.de für Deutschland exklusiv die Fed Cup-Partien der deutschen Mannschaft aus Limoges übertrug.

Grundsätzlich ist gegen diese Entwicklung nichts einzuwenden, jedoch sollte dann auch dafür gesorgt werden, dass die Besitzer von Smart TVs in gleicher Weise auf diese Streaming-Angebote zurückgreifen können. Deren Webbrowser ist momentan leider nicht mit den Streamformaten kompatibel und entsprechende Apps wurden dafür bislang ebenfalls nicht entwickelt.

Gelingt dies, wäre der Unterschied zu früher nur noch marginal. Das Empfangsgerät bliebe dasselbe, nur das Signal wird vom TV auf anderem Wege empfangen. Eines Tages wird dies ohnehin gängiger Standard sein. T-Home Entertain hat es bereits vorgemacht.

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