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WTA Championships: Kerber hauchdünn an der Sensation vorbei

Weltklasse ist manchmal nicht genug. Nach einer der besten Saisonleistungen unterliegt Angelique Kerber der Weltranglistenersten Victoria Azarenka knapp in drei Sätzen und steht kurz vor dem Aus. Besonders bitter: im zweiten Satz vergab die Deutsche sogar zwei Matchbälle in Folge.

Es war der absolute Höhepunkt des Tages. Nachdem Serena Williams trotz anfänglicher Schwierigkeiten glatt gegen Na Li ihren zweiten Turniersieg einfahren konnte, lieferten sich Victoria Azarenka und Angelique Kerber eines der hochklassigsten Matches des kompletten Tennisjahres. Und Kerber begann gut, führte früh mit Break, konnte dies jedoch nicht zum Satzgewinn transportieren.

Folglicherweise musste der Tie-Break die Entscheidung bringen und dort schien Azarenka endgültig das Heft in die Hand zu nehmen. Doch selbst von einem 2:6-Rückstand ließ sich die Deutsche nicht beeindrucken und kämpfte sich wacker zurück. Nach etlichen Satzbällen auf beiden Seiten sollte letztlich die Deutsche mit 13:11 die Oberhand behalten.

Im zweiten Satz sah es zunächst nach einer deutlichen Angelegenheit für die Weißrussin aus, die schnell mit 2:0 in Führung gehen konnte. Kerber aber kämpfte sich auch diesmal zurück ins Match und ging nach einem Spiel von über 13 Minuten Dauer sogar mit 5:4 in Führung. Wenig später lag die Sensation dann in der Luft. Azarenka lag bei eigenem Service mit 15:40 zurück und sah sich somit zwei Matchbällen gegenüber.

Diese sollten letztlich für Kerber aber nicht reichen. Azarenka fightete mit allem, was ihr zur Verfügung stand und wehrte nicht nur die zwei Matchbälle ab, sondern erreichte kurz darauf nach 5:6-Rückstand auch den Tie-Break. Den dominierte die Weltranglistenerste mit 7:2 recht deutlich und zwang die Deutsche in den dritten Satz.

Wer nun eine klare Sache für Azarenka vemutete, fühlte sich zu Anfang bestätigt. Ein schnelles 2:0 schien die Weichen zugunsten der Nr. 1 zu stellen. Erneut aber zeigte Kerber, warum sie sich für Istanbul qualifiziert hat. Nach dem Ausgleich zum 2:2 folgte ein erneuter bitterer Aufschlagverlust zum 3:5. Damit war die Entscheidung eigentlich gefallen. Kerber aber wäre nicht Kerber, würde sie nicht bis zuletzt um den Sieg kämpfen. Tatsächlich schaffte die Deutsche das Break und verkürzte zum 4:5.

Da aber war dann die Gegenwehr von Azarenka zu stark. Kerber gab alles, was sie noch zur Verfügung hatte, reichen sollte dies letztlich nicht mehr. Die Nr. 1 der Welt schaffte das letzte Break der Partie und siegte somit knapp mit 6:7(11) 7:6(2) und 6:4. Die Deutsche jedoch hat sich absolut nichts vorzuwerfen und hat am heutigen Tag gezeigt, dass sie zurecht zur Weltspitze zählt.

Das dritte Match zwischen Maria Sharapova und Agnieszka Radwanska war aufgrund dieses Marathonmatches noch nicht beendet.

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