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WTA-Turnierpause zwingt Gerlach in W25-Quali

Interessante Wochen liegen nicht nur vor den Tennisfans, sondern auch vor den Spielerinnen selbst. Der aktuelle Mangel an WTA-Turnieren sorgt für Situationen, die man vor der COVID-19-Pause niemals für möglich gehalten hätte. So muss die aktuelle Nummer 243 der Welt, Katharina Gerlach, beim einzigen W25-Turnier in dieser Woche im französischen Cherbourg-en-Cotentin doch tatsächlich in der Qualifikation antreten.

Zur Erinnerung: ein W25-Turnier zahlt, wie es der Name schon sagt, ganze 25.000 US-Dollar als Preisgeld aus. Spielerinnen aus den Top 200 sind hier in der Regel nicht zu finden, da sie entweder bei einem parallel stattfindenden WTA-Turnier ihr Glück in der Qualifikation probieren oder ein höher dotiertes ITF-Turnier spielen. Beides ist jedoch in der kommenden Woche nicht möglich und so kommt es, dass der Cut-off für die Qualifikation bei 506 liegt. Damit hat man bei einem Turnier dieser Kategorie in der Regel beste Chancen, direkt im Hauptfeld zu stehen.

Für viele niedriger platzierte Spielerinnen ist die aktuelle Situation natürlich verheerend. Diejenigen, die normalerweise die W25-Turniere bevölkern, müssen nun auf die wenigen parallel ausgetragenen W15-Turniere ausweichen, während die W15-Spielerinnen desöfteren leer ausgehen werden.

Eine Woche darauf hingegen stellt sich wieder ein anderes Bild dar. Hier findet nicht nur das WTA-Turnier in Ostrava statt, sondern zudem ein W80-Turnier in Macon/GA sowie ein W25 und zwei W15-Turniere. Dies reicht zwar längst nicht, um allen Spielerinnen die Möglichkeit auf Turniertennis zu geben, doch es verhindert zumindest solch kuriose Zustände wie in dieser Woche.

Dennoch muss allen Spielerinnen klar sein: solange die Pandemie das Weltgeschehen beherrscht, kann es jederzeit zu kurzfristigen Turnierabsagen kommen. Dies mussten erst vor kurzem die Teilnehmerinnen des W15-Turniers in Andrezieux-Boutheon erfahren, als ihre Veranstaltung einen Tag vor dem geplanten Turnierbeginn den aktuellen Umständen zum Opfer gefallen war und alle unverrichteter Dinge wieder abreisen mussten.

Zumindest dieses Schicksal bleibt den Spielerinnen in Cherbourg-en-Cotentin erspart. Neben der Tatsache, dass Gerlach als Top 250-Spielerin durch die Qualifikation gehen muss, kommt in ihrem Falle dann auch noch mangelndes Losglück hinzu. Denn um den einen Punkt zu ergattern, den man als Qualifikantin nur erhält, wenn man sich für das Hauptfeld qualifizieren kann, wird sie sich aller Voraussicht nach gegen die starke Ukrainerin Daria Lopatetska durchsetzen müssen, die bereits im vergangenen Jahr mehrfach auf sich aufmerksam machen konnte.

Dabei hätte es für die Deutsche noch schlimmer kommen können. Denn ebenfalls in der Qualifikation befindet sich die von einer Verletzung zurückkehrende Kroatin Ana Konjuh. Zumindest dieses Los blieb ihr erspart. Konjuh trifft auf die Spanierin Julia Payola, Gerlach beginnt gegen die französische Wildcardspielerin Selena Janicijevic.

Neben Gerlach tritt aus deutscher Sicht noch Jule Niemeier in Cherbourg-en-Cotentin an. Auch für sie führt der Weg durch die Qualifikation, in der ihre erste Gegnerin mit Alice Robbe ebenfalls eine Wildcardspielerin aus Frankreich ist.

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