Barthel rettet sich in letzter Sekunde
Mona Barthel steht als einzige deutsche Spielerin im Viertelfinale beim Hamburg Henssler at Home Ladies Cup. Die 34-jährige setzte sich in einer dramatischen Partie am Ende in drei Sätzen gegen ihre türkische Gegnerin Ipek Oz durch. In der nächsten Runde trifft Barthel nun entweder auf die US-Amerikanerin Vivian Wolff, oder die an Nummer zwei gesetzte Ungarin Dalma Galfi, die beide das letzte Spiel des Tages bestreiten. Für Nastasja Schunk und Anna-Lena Friedsam kam hingegen im Achtelfinale das Aus.
Dabei stand Barthel selbst kurz davor, in Hamburg die Segel streichen zu müssen und somit als letzte deutsche Spielerin aus dem Turnier auszuscheiden. Mit einer der schlechtesten Leistungen in ihrer bisherigen Karriere lag die Norddeutsche schnell mit 0:6 und 2:5 zurück und sah wie die klare Verliererin in dieser Partie aus. Zu viele einfache und vermeidbare Fehler unterliefen der erfahrenen Deutschen, die über weite Strecken wirkte, als hätte sie seit Jahren keinen Schläger mehr in der Hand gehalten.
Was nach dem Seitenwechsel ab dem 2:5 im zweiten Satz geschah, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Auf einmal fing die 34-jährige an, ihr druckvolles Spiel auszupacken, für das sie in den besten Jahren ihrer Karriere bekannt war. Oz wirkte von einem Moment auf den anderen wie ein Schulmädchen, dem die Deutsche gerade ein paar gratis Trainingstunden erteilt. Mit einer Bilanz von 16:4 Punkten machte Barthel innerhalb kürzester Zeit aus einem 2:5 ein 6:5. Dass es Oz, die bis wenige Minuten zuvor noch wie die sichere Siegerin aussah, tatsächlich noch gelang, den Tiebreak zu erreichen, grenzte fast schon an ein Wunder.
Eine erneute Wende blieb in dieser Partie jedoch aus. Barthel dominierte nun das Match nach Belieben und holte sich den Tiebreak mühelos mit 7:2. In ihrer Verzweiflung versuchte ihre türkische Gegnerin zu Beginn des dritten Satzes, den Lauf der Schleswig-Holsteinerin mit einem medical timeout zu unterbrechen, doch dieses Unterfangen blieb ohne Erfolg.
Folgerichtig gelang es Barthel, ein wohl mehr als verloren geglaubtes Spiel doch noch zu drehen. Einen einzigen Spielgewinn ließ sie ihrer Gegnerin noch zu, am Ende stand ein sowohl glücklicher als auch verdienter 0:6, 7:6(2) und 6:1-Erfolg für die einstige Titelträgerin von Hobart, Paris und Bastad. Um auch morgen im Viertelfinale gegen Wolff oder Galfi erfolgreich zu sein, sollte sie jedoch deutlich früher in ihr Spiel finden, ansonsten könnte ihre Reise am Freitag zu Ende gehen.
Turnier: Hamburg 2024 ITF