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Der heimliche Star der ersten Tenniswoche

Die erste Woche des neuen Tennisjahres neigt sich langsam aber sicher dem Ende entgegen. Mit Ausnahme des Achtelfinaleinzugs von Ella Seidel in Canberra aus der Qualifikation heraus scheinen die Erfolge der deutschen Tennisdamen zum Jahresauftakt rar gesät, ist es doch in erster Linie Alexander Zverev, der das deutsche Team beim United Cup in Sydney am Leben erhält. Dabei muss man den Blick nicht nach Brisbane, Auckland oder Canberra richten, um nach deutschen Erfolgen zu fahnden. Die spielen sich aktuell in Monastir ab.

Dort hat sich Tessa Brockmann beim W15-Turnier mittlerweile bis ins Halbfinale gekämpft. Die Norddeutsche, die wie viele andere Nachwuchshoffnungen aus der Region um Hamburg kommt, konnte erstmals auf sich aufmerksam machen, als sie vergangenen November die deutsche U18-Meisterschaft im Doppel an der Seite von Marie Vogt gewinnen konnte.

Auf ITF-Turnierlevel fehlten ihr bislang die Ausrufezeichen. Ihr bis dato einziger Weltranglistenpunkt datiert vom 18. Oktober 2023, als sie dank einer Wildcard am Ladies & Gents Cup in Hamburg teilnehmen konnte und dort in der ersten Runde Julia Avdeeva in zwei Sätzen unterlegen war.

Dies dürfte sich nun langsam aber sicher ändern. Als eine von vier Deutschen war Brockmann am Anfang der Woche in Monastir in der Qualifikation gestartet. Neben Anna Petkovic gelang es ihr als einziger, das Hauptfeld zu erreichen, während Laura Böhner und Franziska Kremerskothen an der finalen Hürde gescheitert waren.

In der ersten Runde des Hauptfelds trat Brockmann gegen die rumänische Mitqualifikantin Isabella Maria Serban an und hatte ihre liebe Mühe. Mit einem 6:4 im dritten Satz konnte sie dennoch ihren ersten Weltranglistenpunkt in dieser Saison verbuchen. Die erste große Überraschung gelang ihr im Achtelfinale. Hier stand ihr die an Nummer acht gesetzte Brasilianerin Luana Plaza gegenüber. Beim 6:0 und 7:5-Erfolg hatte die Deutsche überraschend wenig Mühe, um sich einen Platz im Viertelfinale zu sichern.

Dort traf die 18-jährige auf die topgesetzte Französin Yasmin Mansouri. Früh schien sich eine weitere positive Überraschung für Brockmann anzudeuten. Die deutsche U18-Meisterin konnte sensationell den ersten Satz mit 6:4 für sich entscheiden. Im zweiten Durchgang, der lange Zeit ausgeglichen war, führte ein Break bei 4:5 zum Satzausgleich.

Im dritten Satz schien Brockmann von Beginn die besseren Karten zu haben. Ein frühes Break aber konnte Mansouri postwendend ausgleichen. Dass die Deutsche am Ende dennoch jubeln durfte, lag an einem weiteren Aufschlagverlust der Französin zum zwischenzeitlichen 4:3 aus Sicht von Brockmann. Diesen Vorsprung ließ sich die aus Oldendorf stammende Norddeutsche nun nicht mehr nehmen.

Mit dem 6:4, 4:6 und 6:4-Erfolg zog Brockmann verdient ins Halbfinale von Monastir ein, in dem am Samstag die Marokkanern Malak El Allami nächste Gegnerin der Deutschen ist. Mit einem weiteren Erfolg würde sie zudem in Kürze ihr Debüt in der Weltrangliste feiern.

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