Kommentare von Schwarzwaldmarie

Grundsätzlich sollte über die Terminplanung des Fed Cups innerhalb des Turnierkalenders nachgedacht werden. Es ist sehr schade, dass der einzige Team Wettbewerb im Spitzentennis so ein Nischendasein führen muß. Es kann nicht sein, dass man als Teilnehmer des Fed-Cups 2 mal eine halbe Weltreise (Hin- und Rückreise) auf sich nehmen und dazu noch die Teilnahme und den Erfolg bei wichtigen Turnieren aufs Spiel setzen muß. Damit leidet die Relevanz des Fed-Cups automatisch und ein Erfolg hat auch nicht mehr den gleichen Stellenwert, wenn die meisten Top-Spielerinnen ihre Teilnahme absagen (müssen). Der Davis-Cup hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen.

Der große Optimismus kommt bei den Deutschen Herren nach der überwiegend sehr schweren Auslosung nicht auf. Struff gegen Thiem, Flo. Mayer gegen Nadal und Dustin Brown gegen Raonic können nur auf sportliche Wunder hoffen. Kohlschreiber mußte wegen Rückenproblemen sein letztes Match absagen und bei Thomas Haas sind die Bedingungen für das Comeback nach seiner Grippe-Erkrankung nicht optimal. Bleiben  noch die Zverev-Brüder, die in ihren Erstrundenbegegnungen favorisiert sind. Die erste Enttäuschung ist das komplette Ausscheiden der Qualifikanten schon in den ersten beiden Qualirunden.

 

Das Teilnehmerfeld des WTA-Turniers in Hobart ist nach der Absagenflut hinsichtlich der Weltranglistenpositionen der gesetzten Spielerinnen auf einem bemerkenswert niedrigen Niveau. Mit Bertens (22) ist nur 1 Spielerin unter den Top 30, mit Sevastova (35) und Niculescu /40) noch zwei weitere Spielerinnen unter den Top 40. Die restlichen sind alle jenseits der Position 40. Solch eine Chance darf sich Andrea Petkovic nicht entgehen lassen. Vor 2 Jahren wäre sie noch eine der Topfavoriten für den Turniersieg gewesen.

Schade finde ich, dass Julia Görges auf dem Weg von Neuseeland nach Melbourne auf den Umweg Tasmanien verzichtete. In dieser Form hätte sie gute Chancen gehabt, auch in Hobart einige Punkte für die Rangliste mitzunehmen, vor allem nach der Absage von Konjuh. Wer weiß, wie lange das Formhoch noch anhält und wie lange die Konkurrenz noch braucht, um wieder in Schwung zu kommen. Man sollte das Eisen schmieden so lange es noch heiß ist. Vielleicht hängt die Absage mit der leichten Erkältung zusammen, von der nach dem Sieg über Wozniacky berichtet wurde.

Die Auslosung für Hobart mit Konjuh als Erstrundengegnerin ist etwas unglücklich, denn die Leistungskurve der jungen Kroatin zeigt eindeutig nah oben, Ob Julia Görges die Erfahrungen aus der heutigen Partie weiterhelfen ist sehr ungewiss. Der Weg zu einem änlichen Lauf wie in Neuseeland beginnt mit einer sehr hohen Hürde

Sie sollte jetzt einfach die Chance ergreifen und genauso wie gestern das Spiel noch drehen. Die Endspielgegnerin wäre auch machbar. So gute Voraussetzungen, um den 3. WTA-Turniersieg  ihrer Karriere einzufahren, bekommt sie nur selten.

Die  Aussichten in den nächsten Jahren den Fed-Cup zu gewinnen, haben sich trotz der Weltranglistenposition Nr1 von Angelique Kerber gegenüber von vor 2-4 Jahren eher verschlechtert. Die deutsche Nr. 2 hat momentan nicht das Niveau, um gegen die Top-Nationen ein positiver Faktor werden zu können. Die Hoffnungen, die man vor einem halben Jahr haben konnte. Laura Siegemund könnte diese Rolle einnehmen und sich in die Top 20 der Rangliste reinspielen, haben sich leider noch nicht erfüllt. Auch Angelique Kerber hat nicht die Dominanz, bei der man 2 Einzelsiege als 100 % sicher verbuchen könnte. Zudem fehlt noch immer ein eingespieltes Weltklasse Doppel. Eine Kombination aus dem Leistungsvermögen von Petkovic und Lisicky von vor 3-4 Jahren und dem heutigen von Angelique Kerber wäre die ideale Voraussetzung. Leider fanden diese beiden Umstände nicht zusammen.

Mit ihrem Abschneiden in Perth beim Hopman-Cup hat sich Andrea Petkovic brav in die Reihe der meisten anderen deutschen Tennisspielerinnen und ihren eher enttäuschenden Leistungen in dieser Woche begeben. Nach dem Auftaktsieg im Einzel folgten jeweils 2 Niederlagen im Einzel und im Mixed. Zumindest mit dem Sieg im letzten Mixed-Spiel gegen Großbrittanien konnte sie zum einzigen Mannschaftserfolg beitragen. Zurzeit spiegelt sich eher die momentane Ranglistenposition wieder als ihr Potential als Top-20 Spielerin. Ihr Mannschaftskollege Alexander Zverev kann mit seinen Leistungen insbesondere mit seinem Sieg gegen Roger Federer sehr zufrieden sein.

Mittlerweile sind von den ersten 5 der Weltrangliste mit S. Williams, A. Radwanska, S. Halep und Cibulkowa schon 4 ausgeschieden und Angelique Kerber wackelt. Die Top-Spielerinnen haben ein paar Anlaufschwierigkeiten, um ins neue Jahr zu kommen. Der Vorsprung von Angelique Kerber in der Weltrangliste kann sich somit nicht allzusehr verringern.

Da steht auch "aufsteigender Ast" und nicht "absteigender Ast" und zwar aufgrund der Ergebnisse im 2. Halbjahr 2016 wie bereits ausgeführt.

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