Kommentare von Schwarzwaldmarie

Nach dem klar verlorenen 1. Satz hervorragend zurückgekämpft. Auckland entwickelt sich allmählich zu einem Lieblingsturnier von Julia Görges. Wozniacki ist seit einem halben Jahr wieder auf dem aufsteigenden Ast.

Crunch-Time = die Zeit "wenn es um die Wurst geht".  Beim Tennis die Zeit gegen Ende eines Satzes beim Stand von 4:4, 5:5 oder der Tiebreak. Dieser Ausdruck ist vor allem im Basketball gebräuchlich, wenn es in den letzten Minuten des Spiels einen sehr knappen Spielstand gibt und jede Aktion spielenentscheidend sein kann. Passt aber auch gut zum Tennis.

Die erste Überraschung der noch sehr jungen Saison ist perfekt. Serena Williams verliert in Auckland ihr Match gegen Brengle in 3 Sätzen.

Der zweite Sieg innerhalb von 5 Stunden. Nach dem klaren Sieg gegen Pawljutschenkowa nun ein sehr enges Spiel gegen Broady. Erfreulich, dass es ihr gelungen ist, in der Crunch-Time die wichtigen Punkte für sich zu entscheiden. Das hat man bei Julia Görges in der Vergangenheit viel zu oft ganz anders gesehen. Zumindest hat es mit Julia Görges eine deutsche Tennisspielerin geschafft, im Turnier zu verbleiben, bis Angelique Kerber zum ersten Mal ihre Schläger auspackt.

Gary Anderson hat gestern die Erwartungen in etwa erfüllt. Das Scoring (22mal 180) war herausragend. Entscheidend war die etwas bescheidene Doppelquote von 37 %. Mit dieser Quote ist Michael von Gerwen nicht beizukommen. Bei den Averages war der Unterschied noch nicht einmal so deutlich und die 104 von Anderson sind eines WM Finals würdig. Zumindest waren die Sympathien des Publikums eindeutig verteilt und in dieser Kategorie verbuchte Anderson einen veritablen Punktsieg. Mit dem Erreichen des WM-Finals kann Anderson nach der eher durchwachsenen Saison zufrieden sein.

Andrea Petkovic hat ihre Aufgabe mit dem Sieg gegen Mladenovic im Einzel erfüllt. Richard Gasquet ist sicherlich keine Laufkundschaft und die Niederlage von Alexander Zverev keine besondere Überraschung. Ein Turniersieg dürfte fast im Bereich des Unmöglichen liegen.

Nach dem 2. Halbfinale der Niederländer sind die Chancen von Gary Anderson nicht gestiegen. Obwohl von Barneveld mit einem Average von 109,38 die mit Abstand beste Turnierleistung (nach der seines Gegners) und eine herausragende Doppelquote ablieferte, war er gegen von Gerwen letztendlich chancenlos. Sollte dieser nicht einen kolossalen Einbruch erleben, dürfte auch für Anderson heute abend wenig zu holen sein. Ein Sieg des Schotten wäre nach diesen beiden Halbfinals eine erste große Sensation des jungen Jahres 2017. Hier wurde nochmals die totale Dominanz von MvG im letzten Jahr deutlich, in dem er fast alles gewonnen hat, was zu gewinnen war. Das Finale werde ich heute abend nur sehr dosiert verfolgen. Solange Anderson noch gute Siegchancen hat, werde ich häufiger reinzappen, während ein einseitiger Matchverlauf zugunsten von MvG einen negativen Einfluß auf meine Fernbedienung nehmen wird. Das unsympathische Auftreten des Niederländers auf der Bühne des Ally-Pally kann ich mir nicht allzulange antun.

Chisnall und Anderson mit ganz großem Sport. Chizzy mit 21 180er und Einstellung des Rekords, doch trotzdem verloren. Gewonnen hat der Glücklichere bei einem Duell auf Augenhöhe. Im Halbfinale gibt es nun das rein schottische Duell Wright und Anderson. Auch diese Partie verspricht wieder sehr viel Spannung

Allmählich fängt die Darts WM so richtig an. Der bisherige Verlauf war doch sehr arm an Überraschungen. Von den ersten 8 der Weltrangliste haben es 6 ins Viertelfinale geschafft. Das Aus des zuletzt formschwachen Adrian Lewis gegen van Barneveld war nicht so überraschend und bei Suljovic fehlt noch die Erfahrung bei so großen Turnieren. Es ist bemerkenswert, wie sich zum Schluß immer wieder die Erfahrung durchsetzt. Während die jungen aufstrebenden Dartspieler ihre guten Leistungen in den ersten beiden Runden im weiteren Turnierverlauf nicht bestätigen können, steigern sich die erfahrenen Haudegen wie Taylor von Runde zu Runde. Im Viertelfinale sehe ich jetzt außer van Gerven keinen eindeutigen Favoriten mehr.

Ein erster Höhepunkt der besonderen Art war der Auftritt des krassen Außenseiters Mark Frost gegen den Titelverteidiger Gary Anderson. Für Frost war dies vermutlich sein erster Aufritt vor einer solchen Zuschauerkulisse und vor laufender Kamera. Bei Spiegel-online kann man sich die Höhepunkte als Kurz-Videos nochmals anschauen. Es ist schon bemerkenswert, wie die Berichterstattung über die Darts-WM von Jahr zu Jahr zunimmt.

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