Kommentare von Schwarzwaldmarie

Wenn man die Berichterstattung der Bild-Zeitung verfolgte, waren die großen Erfolge von Djokovic in den letzten 3 Jahren hauptsächlich das Verdienst seinesTrainers Boris Becker. Einen Vorteil hatte die Trainertätigkeit von Boris Becker. Durch diese Arbeit hatte er weniger Zeit, anderweitig in die Schlagzeilen zu kommen und die Anzahl der teilweise fragwürdigen öffentlichen Auftritten haben sich in dieser Zeit glücklicherweise vermindert.

Mit dem Sieg in Paris dürfte Andy Murray die Nr. 1 am Jahresende nicht mehr zu nehmen sein. Bei den ATP Finals hat er nur einen Sieg in der Gruppenphase zu verteidigen, während bei Djokovic der Turniersieg zu Buche steht.

Mittlerweile hat Andy Murray so ziemlich allers erreicht, was man als Tennisspieler gewinnen kann. Gran Slam Titel, darunter 2 mal das Heimturnier, 2 mal Olympiasieger, Davis-Cup und jetzt auch noch die Nr. 1 der Weltrangliste. Dabei hatte er einen sehr beschwerlichen Weg zu gehen. Er stand sehr lange im Schatten der großen Drei Federer, Nadal und Djokovic, hat sehr viele Finals oder Halbfinals verloren und galt bis vor 4-5 Jahren noch als geborener Verlierer. Aber er hat nie aufgegeben und deshalb ist sein Status absolut verdient. Er hatte nicht das Glück seiner drei Konkurrenten, die schon in sehr jungen Jahren ihre ersten Gran Slam gewannen und dadurch mit viel mehr Selbstvertrauen spielen konnten. und auch relativ schnell die Nr.1 wurden. Murray mußte dafür ganz schön lange arbeiten. Er behielt auch nach dem Gewinn seines 1.Gran Slam seine Motivation und konnte diesem Triumph weitere hinzufügen.

Zum Fazit der Saison von Laura Siegemund gehört für mich unbedingt der Sieg im Mixed-Wettbewerb bei den US-Open und die besonderen Umstände, wie es zu diesem Sieg kam. Auch wenn die Doppelwettbewerbe und besonders auch das Mixed immer mehr an öffentlicher Beachtung verlieren, war dieser Sieg unter diesen sehr speziellen Voraussetzungen für mich ein Höhepunkt in diesem Tennisjahr. Leider ist er durch die vielen Erfolge von Angelique Kerber etwas in den Hintergrund getreten. Unterhaltsam waren auch die Interviews die danach mit Laura Siegemund geführt wurden.

Mit ihrem Spielverständnis könnte sie in den kommenden Jahren noch ein große Rolle in den Doppel- und Mixed- Wettbewerben spielen. Aber noch sollte sie sich auf ihre Einzelkarriere konzentrieren. Im Doppel kann sie auch noch in ein paar Jahren viel Spaß haben

Schade finde ich, dass immer weniger Top-Spielerinnen bereit sind, regelmäßig Doppel zu spielen, wie es z.B. Graf/Sabatini in ihren frühen Phasen praktizierten.

Stan Wawrinka erlebt gerade eine Alptraumwoche gegen Gegner aus dem nördlichen Nachbarland. Nachdem der US-Open Sieger letzte Woche sensationell gegen Mischa Zverev verlor, schied er gestern ebenso sensationell gegen die Nr. 91 der Welt Jan-Lennard Struff aus. Mit dem Turniersieg von Florian Meyer und dem Abschneiden der Zverev Brüdern sind den deutschen Tennisherren in diesem Jahr einige positive Überraschungen gelungen. Es bleibt allerdings zu hoffen, dass sich diese Erfolge im nächsten Jahr fortsetzen und nicht wie bei Flo Meyer eine Eintagsfliege bleiben.

Die 11,7 % lagen knapp über der Tagesquote des ZDF von 10,1 %. Die WTA Finals erreichen längst nicht die Bedeutung eines Gran Slam Turniers. Die Bezeichnung "Weltmeisterin" für den Sieger ist nicht umsonst sehr "inoffiziell". Radwanska war das vergangene Jahr genauso wenig unter dem Label "Weltmeisterin" in die Turniere gegangen wie es Cibulkova für die kommenden 12 Monaten sein wird. Die Weltranglistenposition, gerade auch am Jahresende, ist viel aussagekräftiger und hat auch mehr Prestige. Bei Steffi Graf und Serena Williams sind den meisten Tennisexperten die Anzahl der Gran-Slam Siege wohl bekannt, während jeweils die Anzahl der Siege bei den Finals weit weniger bekannt sein dürfte. Der Abstand zwischen den Finals zu den Gran Slam Turnieren dürfte größer sein als der Abstand zwischen den Finals und einem "normalen" WTA Turnier.

Wenn man bei den 6 großen Tunieren insgesamt 5 mal das Finale erreicht, ist dies dies schon ein herausragendes Jahr: erstmaliges Erreichen eines Grand Slam Finales,erstmaliger Gewinn eines Gran Slam Titels, erstmaliger Gewinn einer olympischen Medaille, erstmalig die Nr.1 der Weltrangliste, erstmalig die Nr 1 am Jahresende und erstmalig das Erreichen des Finales bei den WTA-Finals. Ziemlich mühsam alle ihre Erfoge in diesem Jahr aufzuführen.

Trotz der heutigen Niderlage kann Angelique Kerber für sich in Anspruch nehmen, als einzige Spielerin bei diesem Turnier vier Top-Ten Spielerinnen geschlagen zu haben. Nach dem eher subobtimalen Abschneiden auf der Asien-Tour hätte ich mit einem solch positiven Ergebnis vor diesem Turnier nicht unbedingt gerechnet.

Die Zahlen vom Halbfinale: 850.000 Zuschauer bei 7,9 % Marktanteil. Immernoch sehr bescheiden. Die anschließende Spielfilmwiederholung hatte mit 700.000 Zuschauern bei einem Anteil von 5,7 % auch keinen größeren Erfolg.

Durch die Absage von Serena Williams bleibt Angie Kerber auch am Jahresende die Nr. 1 in der Weltrangliste. Sie wird mit der Anzahl der Wochen an Nr. 1 auch Boris Becker überholen, der es "nur" auf 12 Wochen brachte und dem es auch nicht gelang, diese Position am Jahresende zu behaupten. Bei den Frauen ist dies erst 11 Spielerinnen gelungen. Auch bei der Anzahl der Wochen wird sie Venus Williams, Arantxa Sanchez Vicario und Ana Ivanovic sicher überholen.

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