Was für ein Finale beim erstmals ausgetragenen WTA-Turnier in Lyon. Sofia Kenin dominierte ihre Gegnerin Anna-Lena Friedsam zu Beginn nach Belieben und führte schnell mit Satz- und Breakvorsprung. Nur wenige hätten in diesem Moment noch etwas auf die Deutsche gegeben, doch anstatt auch im zweiten Satz früh alles klar zu machen, gelang Friedsam aus heiterem Himmel das Re-Break. Was folgte, war ein Match auf Augenhöhe und ein verdienter Satzausgleich der 26-jährigen.

Erinnert sich noch jemand an den letzten deutschen WTA-Titel ? Es war der Sieg im Finale von Auckland von Julia Görges gegen Bianca Andreescu im vergangenen Jahr. Seitdem durchläuft das deutsche Frauentennis eine lange Durststrecke. Diese könnte nun endgültig zu Ende gehen. Was fehlt, ist ein weiterer Erfolg in dieser Woche von Anna-Lena Friedsam, auch wenn ihre Aufgabe mit der an eins gesetzten Sofia Kenin nicht schwieriger sein könnte.

Was für eine Woche für Anna-Lena Friedsam ! Auch im Halbfinale knüpfte die 26-jährige an ihre Leistungen aus dieser Woche an und schlägt die Russin Daria Kasatkina in drei Sätzen. Damit steht sie morgen zum zweiten Mal in ihrer Karriere nach Linz 2015 im Finale eines WTA-Turniers und spielt um ihren ersten Titel. Zwar holte sich Friedsam 2014 den Titel in Suzhou, dieser war jedoch nur Teil der WTA 125K-Series und zählt damit offiziell nicht als vollwertiger WTA-Titel.

Schwarzer Tag für alle Fans von Angelique Kerber. Die Finalistin von Indian Wells 2019 kann in diesem Jahr nicht antreten, um ihre Finalpunkte zu verteidigen. Noch schlimmer: auch beim Folgeturnier in Miami muss Kerber verletzungsbedingt passen. Da sie sich momentan im Aufbautraining befände, käme ein Start bei beiden Turnieren zu früh, so die offizielle Version. Somit scheint auch eine Teilnahme am Fed Cup-Finale im April fraglich, ebenso beim darauffolgenden Porsche Tennis Grand Prix.

Während mit Tatjana Maria vergangene Nacht die erste des deutschen WTA-Trios in Monterrey die Segel streichen musste, geht der Lauf von Anna-Lena Friedsam unaufhaltsam weiter. Im Viertelfinale von Lyon stand ihr mit Viktoria Kuzmova eine starke Gegnerin gegenüber, am Ende durfte dennoch die Deutsche jubeln über ihren ersten Halbfinaleinzug bei einem "echten" WTA-Turnier seit Shenzhen 2016.

Die beste jemals getestete Matratze kostet laut Werbung nicht nur 199 Euro, sie hält nun auch im Tennissport Einzug. Das Premier-Turnier in Berlin in der zweiten Rasenwoche hat mit bett1 seinen Titelsponsor gefunden, folglicherweise heißt nun auch das Turnier dementsprechend. Neben des neuen Namens und des neuen Turnierlogos hat der Veranstalter für die Premiere auch die Namen weiterer Spielerinnen verkündet, die in Berlin Mitte Juni aufschlagen sollen.

Der abrupte Rücktritt von Maria Sharapova aus dem Tennissport hat viele Fans und Fachleute kalt erwischt. Möglicherweise trifft dies auch auf Porsche zu, dessen Markenbotschafterin die Russin über viele Jahre hinweg war.

Nach jetzigem Stand steht nur Julia Görges aus deutscher Sicht im Hauptfeld bei den Qatar Total Open 2020. Die Bad Oldesloerin, nach ihrem Fall aus den Top 30 in diesem Jahr ungesetzt, bekommt es in der ersten Runde mit der an 15 gesetzten Griechin Maria Sakkari zu tun. Die Bilanz der beiden gegeneinander sollte der Deutschen Mut machen, gingen doch die letzten drei direkten Duelle auf ihr Konto. Sakkari hingegen gelang ihr einziger Erfolg 2016 in der Qualifikation in Madrid, als sie in zwei engen Sätzen das bessere Ende für sich hatte.

Was sich schon seit längerem anzubahnen schien, könnte in diesem Jahr Realität werden. Gelingt weder Angelique Kerber noch Julia Görges in den nächsten Wochen ein Befreiungsschlag, drohen beide bis zur Meldefrist für den Porsche Tennis Grand Prix am 23. März weit außerhalb der Top 30 zu stehen. Damit würden sie aller Voraussicht nach den Cutoff für das Hauptfeld verpassen und somit wären erstmals seit 2009 wieder deutsche Spielerinnen ausschließlich auf Wildcards oder den erfolgreichen Gang durch die Qualifikation angewiesen.

In einer aus deutscher Sicht ereignisarmen Turnierwoche ist es Anna-Lena Friedsam vorbehalten, für positive Schlagzeilen zu sorgen. Als an zwei gesetzte Spielerin beim 25K-Turnier in Glasgow ist sie die noch einzig verbliebene Deutsche bei einem Turnier oberhalb des 15K-Levels. Die erste Hürde hat sie bereits am Dienstag gemeistert durch einem Triumph über die britische Wildcardspielerin Alicia Bernett. Im Achtelfinale trifft Friedsam nun auf die starke Juniorin Clara Tauson aus Dänemark.