Die heute bekanntgegebene Nominierung für das Finale des Billie Jean King Cups im November brachte keine Überraschungen mit sich. Dass Tamara Korpatsch bei der Nominierung traditionell übergangen wird, ist mittlerweile kaum mehr eine Schlagzeile wert. Zur Wahrheit gehört diesmal jedoch auch, dass die Hamburgerin sich mit ihren aktuellen Ergebnissen nicht gerade dazu aufdrängt, ein Teil der deutschen Mannschaft beim diesjährigen Finalturnier im spanischen Malaga zu sein.

Laura Siegemund hat sich eindrucksvoll auf der Tour zurückgemeldet. Beim WTA-Turnier im thailändischen Hua Hin bezwang sie 36-jährige zum Auftakt die US-Amerikanerin Alycia Parks in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:3. Dabei lieferten beide Spielerinnen zum Ende des ersten Satzes einen wahren Krimi ab. Beim Stande von 5:4 servierte Siegemund zum Satzgewinn, vergab jedoch acht Satzbälle, während sie zudem in diesem Spiel vier Breakbälle gegen sich abwehren musste. Erst der neunte Satzball sollte dann zur 1:0-Satzführung reichen.

Die deutschen Tennisdamen können sich an diesem Montag über einen weiteren Neuzugang in der Weltrangliste freuen. Eine Woche, nachdem ein deutsches Quartett sein Debüt im Ranking feiern durfte, gesellt sich mit der 18-jährigen Friederike Nolte die nächste deutsche Spielerin hinzu. Sie startet an diesem Montag von Platz 1325 aus, um in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren neue Höhen für sich zu erklimmen. Den heutigen Einstieg machte ihr der Viertelfinaleinzug vor zwei Wochen beim W15-Turnier im niederländischen Haren möglich.

Mina Hodzic hat ihre Negativserie mit drei Niederlagen in Folge beendet. In der ersten Qualifikationsrunde beim W100-Turnier im portugiesischen Caldas da Rainha besiegte sie in einem echten Krimi die an Nummer elf gesetzte Französin Yasmin Mansouri nach einer Spielzeit von fast drei Stunden mit 4:6, 7:6(5) und 7:6(4) und steht dadurch im morgigen Qualifikationsfinale. Ihre dortige Gegnerin steht jedoch noch nicht fest. Sie wird zwischen der topgesetzten Französin Carole Monnet und der Britin Sarah Beth Grey ermittelt.

Die Tenniswelt staunte nicht schlecht, als vor wenigen Tagen das bis dato völlig unbekannte Doppel mit der US-Amerikanerin Jessie Aney und der Deutschen Lena Papadakis beim WTA 500-Turnier im mexikanischen Guadalajara die an Nummer zwei gesetzten haushohen Favoritinnen Timea Babos und Nadiia Kichenok in der ersten Runde aus dem Wettbewerb geworfen hat. Mit 6:3, 2:6 und 10:5 behielten die beiden Außenseiterinnen die Oberhand und zogen überraschend ins Viertelfinale ein.

Bei Fabienne Gettwart läuft es einfach in diesem Jahr. Nach ihren beiden Turniersiegen in diesem Jahr in Sharm El Sheikh und in Alkmaar triumphierte die 28-jährige am gestrigen Tag auch in Dijon und feierte somit binnen eines knappen halben Jahres bereits ihren dritten Titelgewinn - allesamt bei Turnieren der Kategorie W15. Im Finale am Samstag bezwang sie die topgesetzte Ukrainerin Veronika Podrez nach einer Spielzeit von gerade einmal einer Stunde und elf Minuten mit 6:4 und 6:1.

Eva Lys steht im Halbfinale beim WTA 250-Turnier im tunesischen Monastir. Die 22-jährige bezwang am späten Abend die Türkin Zeynep Sonmez dank einer konzentrierten Leistung mit 7:5 und 6:3. Für die gebürtige Ukrainerin ist dies bereits das dritte Halbfinale eines WTA-Turniers. Zuvor hatte sie dies bereits 2023 in Cluj gegen Tamara Korpatsch und in diesem Jahr in Budapest gegen Diana Shnaider erreicht. Beide Halbfinals gingen jedoch verloren, so dass das Erreichen des Finals für die Hamburgerin eine Premiere darstellen würde.

Fabienne Gettwart ist wieder einmal drauf und dran, ihrer Titelsammlung eine weitere Trophäe hinzuzufügen. Nachdem sie vor nicht einmal einem halben Jahr ihren allerersten Karrieretitel in Sharm el Sheikh feiern durfte, schielt sie am morgigen Samstag bereits auf Pokal Nummer drei. Zwischenzeitlich hatte sich Ende Juni noch eine Siegestrophäe aus dem niederländischen Alkmaar in Gettwarts Pokalschrank eingeschlichen. Nun soll noch ein Pokal aus Dijon mit ihr gemeinsam die Weiterreise antreten.

Es ist noch gar nicht lange her, da widmete sich Eva Lys einem Thema, das einerseits zwar allgegenwärtig ist, andererseits jedoch so hingenommen wird, wie es sich momentan verhält. Die Rede ist - natürlich - von ihrer Kritik an der mangelnden Berichterstattung über das Frauentennis in Deutschland im allgemeinen.

Eva Lys hat für die wohl größte Überraschung in ihrer bisherigen Karriere gesorgt. Beim WTA-Turnier in Monastir besiegte sie im Achtelfinale die topgesetzte Belgierin Elise Mertens mit 1:6, 6:2 und 7:6(4). Damit geht die Reise für die 22-jährige in Tunesien weiter. In der nächsten Runde wartet nun die Siegerin der Partie zwischen der Türkin Zeynep Sonmez und der Belgierin Greet Minnen auf die Hamburgerin. Mit einem weiteren Sieg wären für Lys die Top 100 in der Weltrangliste in greifbarer Nähe.