Kommentare von Schwarzwaldmarie

Slowenin und nicht Slowakin, wird aber häufig verwechselt.

In Tokio geht es wieder drunter und drüber, während in New York gefühlt nach vielen Monaten oder gar Jahren mal wieder die beiden konstantesten Spielerinnen des Jahres das Finale bestritten, reiht sich in Japan eine Überraschung an die nächste. Dass die Wimbledonsiegerin Rybakina verliert, ist dabei sogar nicht ganz unerwartet, aber die nach dem famosen Viertelfinale bei den US  Open ausgerufene Top-Favoritin Carolina Garcia ist auch schon draußen, ebenso wie die WRL 4. Paula Badosa.

2 h 40 dauerte das Match und Tamara Korpatsch gewinnt das Match im Dritten mit 7:5, im Zweiten sah es zwischenzeitlich nicht ganz so hoffnungsfroh aus. Aber ich habe den Eindruck, dass Tamara Korpatsch bei solch engen, hart umkämpften Matches jetzt öfters das bessere Ende für sich hat, ohne dies jetzt mit knallharten Zahlen zu belegen, nur so als Gefühl. Das wäre zumindest die Voraussetzung, um in der WRL weiter nach vorne zu stossen und doch einmal die Top 100 zu erreichen. Mittelfristig lockt Platz 3 unter den Deutschen Tennisfrauen und vielleicht doch noch die Chance, einmal im BJK - Cup für Schwarz-Rot-Gold aufzuschlagen, die Youngsters sind zur Zeit etwas am Schwächeln.

Das Schönste ist, auch in der nächsten Runde hat Tamara Korpatsch nicht die schlechtesten Karten, ihre Serie noch etwas zu verlängern.

Den Schwung von dem Turniersieg in Montreux scheint Tamara Korpatsch auch an die schöne blaue Donau mitzunehmen. Den ersten Satz gegen Kovincic hat sie schon einmal gewonnen, im zweiten hat sie noch etwas Probleme. Welcher Ort kann schöner sein für einen Turniersieg als das schweizerische Montreux, ein Name wie ein Gedicht, nur eine recht kleine Stadt, trotzdem sehr bekannt, bekannter als z.b. Recklinghausen oder Salzgitter. Bekannt für das Jazz Festival aber vor allem durch einen Rock-Song, genauer durch ein Gitarren-Riff, das anläßlich eines Konzertes von Frank Zappa, die nächste Legende in dieser Geschichte, entstanden ist. Bei diesem Konzert ist ein Feuer ausgebrochen, der Rauch waberte über den Genfer See und schon war der Song "Smoke on the water" von Deep Purple geboren.

Nach 1 h 23 gewinnt Tatjana Maria das Achtelfinale in Seoul gegen die Australierin Kimberly Birrell mit 6:0 und 6:3, nach 6 verlorenen Aufschlagspiele in Folge gewann Birrell dann das 7., was aber auch ihr letztes in diesem Match war. Somit hat Tatjana Maria mal wieder mindestens 60 Punkte für das Punktekonto gehamstert. Als klug rechnende schwäbische Hausfrau weiß sie genau, dass im Februar und April ihre beiden Siege aus Rome (USA) und Bogota wieder verschwinden und es ratsam ist, dafür schon rechtzeitig für Ersatz zu sorgen, damit auch im nächsten Jahr der Einzug in  die Hauptfelder der Grand Slams ziemlich sicher ist. Mit den Grand Slams hat sie in diesem Jahr mindestens 90 % ihrer Preisgelder erspielt, wobei das Halbfinale in Wimbledon nochmals einen Löwenanteil ausmacht. Desweiteren erhöhen sich die Chancen mit besseren Weltranglistenplatzierungen auch bei kleineren Turnieren und kleineren Feldern direkt ins Hauptfeld zu rutschen. So wie nächste Woche in Parma, Italien. So kann sie jede Woche ein Turnier in Angriff nehmen und muss nicht 2 Wochen für ein Turnier opfern, Quali und Hauptfeld und auch die Hauptfelder von den 900 ern  oder 1.000 ern Turnieren sind ein lukratives Ziel.  Somit hat sich ihr Ausflug nach Fernost mit dem Abstecher Chennai schon gelohnt, auch weil mir das Feld in Budapest trotz geringerer Dotierung nicht einfacher erscheint.

Auch die Aufgabe im Viertelfinale, die Chinesin Lin Zhu, stellt keine unlösbare Aufgabe dar. Nach einem Turniersieg in Europa und einem in Südamerika würde ein Erfolg in Asien ganz gut ins Bild passen. Ansonsten hat sie nächste Woche in Parma die nächste Chance, ihre sehr erfolgreiche Saison 2022 fortzusetzen.

Nach der Pause von Angelique Kerber und dem bevorstehenden Rücktritt von Andrea Petkovic ist der Kampf um die Nr.1 in Deutschland eröffnet. Jule Niemeier muß sich strecken, damit sie nicht vom Oldie noch überholt wird, vielleicht können sie sich gegenseitig etwas pushen und auch davon profitieren.

Eine Niederlage ist immer ärgerlich, aber für die weitere Entwicklung ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn die rasante Entwicklung von Jule Niemeier der letzten Wochen etwas gebremst wurde und sie nicht gleich vom ganz großen Hype vereinnahmt wird. Die Liste der Spielerinnen, die überraschend ein Grand Slam Turnieren gewannen, danach aber den überbordenden Erwartungen nicht gerecht werden konnten, ist mittlerweile ziemlich lang geworden. Wenn sie auch bei den nächsten größeren Turnieren recht weit kommt und bei den Majors die zweite Woche erreicht, kann sie sich allmählich an den größeren Fokus gewöhnen und die höheren Erwartungen besser verarbeiten. Bisher ist sie auf einem guten Weg und hat die letzten Erfolge ganz gut gemanaged und ist ziemlich auf dem Boden geblieben.

Iga Swiatek ist die einzige Viertelfinalistin und zwar bei den Frauen und Männern, die bisher schon ein Major gewonnen hat, hätte Jule Niemeier gestern gewonnen, wäre die Weste sogar komplett weiß.  Bei den Männern ist das sicher schon viele, viele Jahre, wenn nicht so gar Jahrzehnte her, dass unter den letzten 8 kein voriger Grand Slam Sieger war.

Korrektur: Bei den Männern waren es wegen der Disqualifikation von Novak DJokovic im Achtelfinale auch 2020 in New York schon der Fall, dass alle 8 Viertelfinalisten zuvor noch kein Grand-Slam Turnier gewannen. (Im Einzel). Dominic Thiem konnte dann diesen Umstand im Finale mit dem Sieg gegen Alexander Zverev nutzen.

Die ersten 5 Aufschlagspiele hat Jule Niemeier gewonnen, die nächsten 4 dagegen verloren, die Tendenz ist leider nicht so erfreulich und dementsprechend verliert sie den 2. Satz.

Auch im 2.Satz schafft Jule Niemeier das Break, aber sie mußte jetzt auch schon die ersten Breakbälle gegen sich abwehren. Egal wie das heute ausgeht, es ist schon eine beachtliche Entwicklung in den letzten Monaten, vor einem Jahr hätte es sich wohl kaum jemand vorstellen können, dass sie innerhalb der nächsten 12 Monaten zweimal hintereinander mindestens das Achtelfinale eines Grand Slams erreicht. So richtig positiv aufgefallen ist sie bis in das diesjährige Frühjahr nicht wirklich.

Mit einem Tip für Jule Niemeier wird man nicht mehr reich, da kommt man knapp eine Stunde zu spät. Noch keinen einzigen Breakball zugelassen, es sieht sehr gut aus.

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