Der erste Tag der Qualifikation des Porsche Tennis Grand Prix 2022 ist aus deutscher Sicht äußerst erfolgreich verlaufen. Mit Nastasja Schunk, Eva Lys und Tamara Korpatsch haben drei der vier gestarteten deutschen Damen die Auftakthürde genommen und kämpfen morgen um einen Platz im lukrativen Hauptfeld. Lediglich Mara Guth, die aufgrund der frei gewordenen Wildcard von Nastasja Schunk nachgerückt ist, musste gegen Storm Sanders die Segel streichen.

Tatjana Maria heißt die Siegerin der 2022er-Ausgabe des WTA-Turniers in Bogotá. Die Wahl-Amerikanerin konnte sich im Finale gegen die brasilianische Qualifikantin Laura Pigossi in drei Sätzen durchsetzen und ihren zweiten WTA-Titel nach ihrem Triumph auf Mallorca 2018 feiern. Wie ihre Gegnerin war auch Maria über die Qualifikation ins Hauptfeld gelangt, die nun nach sieben Siegen in acht Tagen nicht einmal ein Jahr nach Geburt ihrer Tochter Cecilia ihrer Karriere erneut ein Highlight hinzufügen konnte.

Die Ereignisse am Tag vor der Auslosung des Qualifikationsfeldes des Porsche Tennis Grand Prix überschlagen sich. Die fehlende Absage zugunsten von Katharina Gerlach ist längst erfolgt, nun steht Nastasja Schunk kurz vor dem direkten Einzug in die Qualifikation. Zudem ist die Top 20-Wildcard von Bianca Andreescu (CAN) überflüssig geworden, da diese nun via protected ranking ins Hauptfeld eingezogen ist.

Nun ist es raus: Jule Niemeier wird neben Laura Siegemund mit einer Wildcard für das Hauptfeld des Porsche Tennis Grand Prix ausgestattet. Dies wurde am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz von der Turnierleitung verkündet. Damit wird Niemeier erstmals im Hauptfeld von Stuttgart an den Start gehen. Siegemund hingegen ist seit ihrem sensationellen Lauf von der Qualifikation ins Finale 2016 quasi Stammgast bei Deutschlands Premiumveranstaltung.

Die guten Nachrichten für Tamara Korpatsch reißen nicht ab. Nach ihren zwei überragenden Turnierwochen steht auch mittlerweile ihr weiterer Turnierplan fest. Dieser wird sie am 16. April nach Stuttgart führen, wenn beim Porsche Tennis Grand Prix die erste Runde in der Qualifikation ausgespielt wird. Zu verdanken hat sie dies der Absage von Victoria Azarenka, dank der unter anderem auch Petra Kvitova ins Hauptfeld nachgerückt ist.

Laura Siegemund und Vera Zvonareva haben bei ihrer dritten Turnierteilnahme 2022 bereits den zweiten Titel gewonnen. Wenige Wochen nach dem Triumph in Lyon triumphierten beide erstmals bei einem WTA 1000-Turnier und dürfensich nun Titelträgerinnen im Damendoppel von Miami nennen. Gegen Veronika Kudermetova und Elise Mertens hieß es am Ende 7:6(3) und 7:5. Damit haben beide einen wichtigen Schritt in Richtung WTA Finals getan.

Aufgrund der beim Porsche Tennis Grand Prix in diesem Jahr neu eingeführten Mini-Qualifikation mit lediglich 16 Spielerinnen in zwei Runden, sucht man deutsche Namen auf der Meldeliste aktuell noch vergeblich. Nur eventuelle Nachrücker sowie zwei Wildcards werden 2022 in der Qualifikation die deutschen Farben vertreten können. Gegenüber früheren Austragungen ist dies für den Deutschen Tennisbund ein einschneidender Rückschritt.

Tamara Korpatsch hat überraschend das W25-Turnier von Le Havre gewonnen. Gegen die favorisierte unter neutraler Flagge spielende Anna Blinkova konnte sich die Hamburgerin in drei Sätzen durchsetzen und ihren ersten ITF-Titel seit 2019 beim W25+H-Turnier in Bagnatica feiern. Damit ist ihr ein weiterer Schritt in Richtung Top 100 gelungen nach ihrem Achtelfinaleinzug als Qualifikantin in Lyon.

Beim Anblick des in dieser Woche veröffentlichten Hauptfeldes fühlte man sich an die guten alten Zeiten des Porsche Tennis Grand Prix zurückversetzt. Wie bis 2019 üblich setzt sich auch in diesem Jahr das Tableau aus 20 direkt qualifizierten Spielerinnen, sowie vier Wildcards und vier Qualifikantinnen zusammen. Vorbei ist somit die Zeit der 24er-Quali mit sechs Hauptfeldplätzen, wie sie im Vorjahr noch gespielt wurde.

Auch 2022 kann der Porsche Tennis Grand Prix ein erlesenes Feld aufbieten. Sage und schreibe 20 Spielerinnen aus den Top 30, darunter acht aus den Top 10, haben nach heutigem Stand vor, in vier Wochen beim WTA-Turnier in Stuttgart aufzuschlagen. Aus deutscher Sicht befindet sich lediglich Angelique Kerber momentan im Feld. Zwei weitere deutsche Spielerinnen dürften via Wildcard noch dazustoßen.

Aktuelle Meldeliste (20+4WC+4Q):

Top 10: Swiatek, Sakkari, Krejcikova, Sabalenka, Badosa, Kontaveit, Pliskova, Jabeur