Der Aufwärtstrend von Jule Niemeier, der sich seit Saisonbeginn abzeichnet, geht auch bei den Wiesbaden Tennis Open weiter. Einen Tag nach ihrem Erfolg im rein deutschen Duell gegen ihre Landsfrau Ella Seidel durfte auch die Hamburg- und Altenkirchen-Siegerin Julia Avdeeva ihre Bekanntschaft mit der wiedergewonnenen Stärke der Dortmunderin machen. Nach einer Spielzeit von einer Stunde und 43 Minuten konnte Niemeier den 7:5 und 6:3-Erfolg über die Qualifikantin eintüten und ins Viertelfinale einziehen.

Sina Herrmann bleibt weiterhin unschlagbar. Auch das 13. Match in Folge konnte die Karlsruherin siegreich beenden und ließ sich dabei auch nicht durch ein drohendes Aus von ihrer Linie abbringen. Zweimal fehlten ihrer heutigen Gegnerin im Achtelfinale von Monastir nur noch zwei Punktgewinne, um die an fünf gesetzte Favoritin aus dem Turnier zu werfen, doch beide Male gelang es der Lettin Darja Semenistaja nicht, den Sack zuzumachen.

Bereits seit einigen Wochen befindet sich im ITF-Kalender für Ende November ein W25-Turnier in Hamburg, jedoch ohne weitergehende Informationen. Nun sind erste Einzelheiten der Veranstaltung bekannt geworden. Somit sieht alles danach aus, als sollte es 2020 tatsächlich noch ein deutsches ITF-Turnier geben, nachdem die komplette Sommertour der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war.

Das darf doch nicht wahr sein ! Da geht Anna-Lena Friedsam als an sechs gesetzte Spielerin ins W80-Turnier von Tyler und darf sich auf eine machbare erste Runde freuen und dann das: ausgerechnet die nach langer Verletzung zurückgekehrte US-Amerikanerin Catherine Bellis, die in der Vorwoche das W80-Turnier von Macon gewinnen konnte und die unter normalen Umständen ebenfalls auf der Setzliste zu finden wäre, trifft zum Auftakt auf die einzige Deutsche im Feld. Mehr Pech kann man wohl nicht haben.

Diese Frau ist momentan nicht zu stoppen. Wenige Wochen nach ihrem sensationellen Triumph als Qualifikantin beim W25-Turnier in Grado hat Sina Herrmann ihrer Siegerpokalsammlung ein weiteres Exemplar hinzugefügt. Die Karlsruherin gewann einen Tag nach ihrem 19. Geburtstag auch das W15-Turnier von Monastir. Im Finale behielt die deutsche Nachwuchshoffnung gegen die Chilenin Barbara Gatica mit 6:4 und 6:4 die Oberhand.

Anna-Lena Friedsam will es in diesem Jahr noch einmal wissen. Mit einem geplanten Dreierpack an US-Turnieren soll endlich die Rückkehr in die Top 100 und damit auch der sichere Platz im Hauptfeld bei den Australian Open klar gemacht werden. Aktuell steht Friedsam auf Platz 107 und somit knapp außerhalb der Plätze, die für das Hauptfeld berechtigen, wenn man davon ausgeht, dass es zu keinen Absagen kommt.

Der Lauf von Laura Siegemund und Barbora Krejcikova beim WTA-Turnier in Madrid geht weiter. Dank einer konzentrierten Vorstellung im Viertelfinale gegen die beiden US-Amerikanerinnen Cori Gauff und Taylor Townsend hieß es am Ende 6:4 und 6:4 für das an Nummer sechs gesetzte Duo. Siegemund und Krejcikova bestimmten von Beginn an das Geschehen, nur gegen Ende des zweiten Satzes, als sie ein Break zum zwischenzeitlichen 4:4-Ausgleich kassierten, bestand kurz die Gefahr, als könnte das Match noch kippen.

Die deutschen Damen gehen am Donnerstag zu dritt in die Achtelfinals bei der Wiesbaden Tennis Open. Nachdem Nastasja Schunk am gestrigen Tag durch ihren Überraschungssieg über die an Nummer acht gesetzte Slowenin Tamara Zidansek bereits die zweite Runde erreichen konnte, folgten ihr am Mittwoch Anna Gabric und Jule Niemeier, die sich im deutschen Duell gegen die Hamburgerin Ella Seidel klar in zwei Sätzen mit 6:1 und 6:3 durchsetzen konnte.

Das deutsche Damentennis verliert eine seiner noch wenig verbliebenen Topspielerinnen. Julia Görges, aktuell auf Rang 45 der Weltrangliste geführt, beendet überraschend ihre Tenniskarriere. Das gab die 31-jährige am Mittwoch bekannt. Sie habe immer gewusst, es zu fühlen, wann der Zeitpunkt gekommen sei, um sich vom Tennis zu verabschieden.

Lange gekämpft und am Ende doch relativ klar verloren - so könnte man die heutigen beiden Matches mit deutscher Beteiligung beschreiben. Während Jule Niemeier den Einzug ins Finale von Cherbourg-en-Cotentin gegen die Britin Harriet Dart verpasst hat, wird auch das morgige Qualifikationsfinale im tschechischen Ostrava ohne deutsche Beteiligung über die Bühne gehen.