Der Ärger der deutschen Tennisfans war groß über das kurzfristig abgesagte WTA-Turnier im Hamburger Stadtpark, das Mitte Juli hätte über die Bühne gehen sollen. Da das Tennisstadion am Rothenbaum zu diesem Termin nicht verfügbar war, hatte man sich ursprünglich auf einen anderen Austragungsort geeinigt. Dieser hatte sich jedoch im Nachhinein als ungeeignet herausgestellt, was im Umkehrschluss bedeutete, dass in diesem Jahr kein WTA-Turnier in der Hansestadt statfinden wird.

Dank der Absage der Kasachin Yulia Putintseva, der Titelträgerin von Birmingham, hat es für Deutschlands Nachwuchsspielerin Julia Stusek fünf Tage vor ihrem 16. Geburtstag ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk gegeben. Die 15-jährige rückte als dritte deutsche Spielerin nach Tamara Korpatsch und Jule Niemeier beim WTA-Turnier in Bad Homburg als Lucky Loserin ins Hauptfeld nach und traf in ihrem allerersten Match auf WTA-Hauptfeld auf die US-Amerikanerin Peyton Stearns.

Das erste Turnier der zehnwöchigen Turnierserie auf deutschem Boden nimmt langsam aber sicher Formen an. Nachdem in Kamen beide Qualifikationsrunden am Montag absolviert wurden, ist das Hauptfeld nun komplett. Wie bereits zuvor vermutet, erweisen sich die Qualifikation als auch das Hauptfeld als eine Art "Deutscher Meisterschaft mit internationaler Beteiligung". Von den 32 Spielerinnen, die in der Qualifikation an der Start gegangen sind, stammten 20 aus Deutschland.

Eine Woche vor Beginn des Hauptfelds beim Grand Slam-Turnier in Wimbledon ist das Feld für die Qualifikation ausgelost worden. Aus deutscher Sicht gehen insgesamt vier Spielerinnen auf den Rasenplätzen in Roehampton an den Start. Ärgerlich aus deutscher Sicht: mit Noma Noha Akugue und Eva Lys sind zwei deutsche Spielerinnen in dieselbe Sektion gelost worden. Beide würden daher in einem möglichen Qualifikationsfinale aufeinandertreffen und die unterlegene Spielerin müsste auf einen Lucky Loser-Platz hoffen.

Dicke Überraschung beim WTA-Turnier in Bad Homburg. Jule Niemeier, die dank der Absage von Elisabetta Cocchiaretto als Lucky Loserin ins Hauptfeld nachgerückt ist, bezwingt die topgesetzte Griechin Maria Sakkari in einer umkämpften Partie in drei Sätzen mit 2:6, 6:2 und 7:6(4). Die Dortmunderin war ursprünglich mit einer Wildcard in der Qualifikation an den Start gegangen, unterlag dort jedoch in der einzigen Qualifikationsrunde der Französin Diane Parry in drei Sätzen.

Das WTA-Turnier in Berlin wird es laut Medienberichten auch im kommenden Jahr geben. Zwar beendet Turnierveranstalter Edwin Weindorfer mit der emotion Group sein Engagement mit Ende der 2024er-Ausgabe, ein Nachfolger steht jedoch bereits in den Startlöchern. So soll ab dem kommenden Jahr "Perfect Match" von Markus Günthardt die Organisation des deutschen Rasenklassikers übernehmen. Günthardt ist bereits verantwortlich sowohl beim Porsche Tennis Grand Prix als auch bei den Bad Homburg Open.

Trotz ihrer gestrigen Niederlage in der Qualifikation gegen die US-Amerikanerin Lauren Davis ist für Laura Siegemund das Turnier in Eastbourne noch nicht beendet. Erstmals seit ihrer frühen Niederlage in Roland Garros kehren Siegemund und ihre Doppelpartnerin Barbora Krejcikova wieder gemeinsam auf den Court zurück. Das einzige Turnier, das die beiden auf Rasen bestreiten, dient sozusagen als Vorbereitung für das Grand Slam-Turnier in Wimbledon, das eine Woche später startet.

Das deutsche Teilnehmerfeld bei den diesjährigen Bad Homburg Open muss bislang auf weiteren Zuwachs verzichten. Keiner der drei in der Qualifikation gestarteten Deutschen gelang bisher ein Sieg in der mit acht Teilnehmerinnen auf eine einzige Runde reduzierte Qualifikation. Die beiden mit einer Wildcard an den Start gegangenen Julia Stusek und Jule Niemeier mussten sich ihren jeweiligen Gegnerinnen geschlagen geben, die dritte im Bunde, Tamara Korpatsch, kämpft aktuell noch gegen das Wetter.

Eine seltene Begebenheit ließ sich heute beim WTA-Turnier in Bad Homburg beobachten. Noch bevor der erste Ball überhaupt gespielt wurde, ist nicht nur die Qualifikation, sondern auch gleichzeitig das Hauptfeld im Einzel und im Doppel ausgelost worden. Insbesondere letzteres ist unüblich, auch deshalb, weil am morgigen Samstag bei den Bad Homburg Open keinerlei Doppelpaarungen angesetzt sind. Lediglich die erste Runde der Qualifikation wird bereits am Samstag gespielt.

Deutschlands Nachwuchshoffnung Carolina Kuhl präsentiert sich rechtzeitig vor der zehnwöchigen deutschen Turnierserie in starker Form. Eine Woche, nachdem die 19-jährige bereits beim W15-Turnier in Madrid das Halbfinale erreichen konnte, gelang ihr dieses Kunststück auch auf weitaus höherer Ebene. Durch einen 6:2 und 6:4-Erfolg über die Griechin Valentini Grammatikopoulou steht die Linkshänderin nun zum zweiten Mal in Folge unter den letzten vier - diesmal jedoch beim W75-Turnier im tschechischen Olomouc.