Die Auslosung des US Open-Hauptfeldes brachte aus deutscher Sicht ein ziemlich ungleiches Bild zutage. Alle vier deutschen Spielerinnen wurden in die untere Hälfte des Tableaus gesetzt, zudem könnte es theoretisch in der zweiten Runde sogar ein rein deutsches Duell geben. Über fehlendes Losglück können sich die Deutschen diesmal zudem nicht beschweren. Die allergrößten Brocken sind ihnen zum Auftakt erspart geblieben, lediglich Jule Niemeier trifft mit der Nummer 32 Dayana Yastremska auf eine gesetzte Spielerin.

Die BTHC Women's Open 2024 sind aus deutscher Sicht weiterhin für positive Überraschungen gut. Sechs deutsche Spielerinnen sind am Donnerstag angetreten, um sich mit einem Sieg für das Viertelfinale zu qualifizieren. Obwohl keine der sechs Deutschen als Favoritin in ihre Partie ging, gelang es dennoch dreien von ihnen, sich das Ticket für die Runde der letzten acht zu lösen. Nun erscheint sogar ein rein deutsches Halbfinale in Braunschweig im Bereich des möglichen.

Vier deutsche Damen waren in die Qualifikation bei den US Open 2024 gestartet, nach zwei Runden ist immerhin noch eine Deutsche übrig geblieben, die am Donnerstag um den Einzug ins Hauptfeld kämpft. Die an Nummer neun gesetzte Eva Lys trifft in der zweiten Begegnung auf Court 6 auf die an Nummer 31 gesetzte Britin Yuriko Miyazaki. Am Vortag hatte sie sich mit einem Dreisatzsieg über die Australierin Olivia Gadecki nach zwei Stunden Spielzeit das Finalrundenticket gesichert.

Nachdem bei den BTHC Women's Open am gestrigen Tag alle vier Matches mit deutscher Beteiligung im Hauptfeld für die einheimischen Spielerinnen verloren gingen, musste man befürchten, dass nach Ende der ersten Runde eventuell nur noch die drei deutschen Spielerinnen im Turnier verbleiben, die aus den drei direkten Duellen hervorgehen. Die deutschen Mädels jedoch haben einen eines besseren belehrt mit dem Resultat, dass am morgigen Achtelfinaltag sechs von ihnen um einen Platz im Viertelfinale kämpfen.

Wenn am kommenden Montag die US Open starten, wird es bei den deutschen Damen erstmals in diesem Jahr zu einem Wechsel an der Spitze in der deutschen Rangliste kommen. Tatjana Maria, die seit Jahresbeginn konstant die beste deutsche Spielerin in der Weltrangliste war, muss diesen Platz an ihre Landsfrau Laura Siegemund abtreten. Für die Schwäbin kommt es hierbei zu einem Novum. Nie zuvor hatte sie den Status als deutsche Nummer eins im Einzel inne, nun darf sie sich sowohl im Einzel als auch im Doppel als aktuell beste deutsche Spielerin bezeichnen.

Eva Lys ist als zweite deutsche Spielerin in die zweite Qualifkationsrunde bei den diesjährigen US Open in Flushing Meadows eingezogen. Die Hamburgerin bezwang in ihrer Auftaktpartie die Tschechin Gabriela Knutson mit 6:2 und 7:6(4). Dabei hätte Lys den Sieg beinahe noch aus der Hand gegeben, nachdem sie im zweiten Satz eine 5:2-Führung aus der Hand gab und es kurzzeitig so aussah, als könnte die Partie in Richtung ihrer Gegnerin kippen. Dank eines konzentrierten Auftritts ab dem 5:5 konnte die 22-jährige dies verhindern.

Einem Match der ersten Runde bei einem W75-Turnier erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken, so etwas gibt es nicht jeden Tag und ist auch eher ungewöhnlich. Im Falle der Partie zwischen Noma Noha Akugue und der Italienerin Tatiana Pieri beim Turnier im tschechischen Prerov liegt die Sache jedoch anders. Hier bewies die Hamburgerin Comeback-Qualitäten, wie man sie noch selten von ihr gesehen hat. Dabei sah es nach einem 6:2-Satzgewinn für die Deutsche nicht danach aus, als sollte noch große Spannung in diese Partie kommen.

Die deutschen Damen haben sich in der Qualifikation bei den BTHC Women's Open in der letzten Runde die Maximalausbeute gesichert. Neben den sechs Duellen, aus denen in jedem Falle eine deutsche Siegerin hervorgeht, hat auch Pia Praefke sich ihr Ticket für die erste Hauptrunde gesichert. Sie bezwang überaschend die an Nummer zwei gesetzte Israelin Vlada Ekshibarova glatt in zwei Sätzen mit 6:4 und 7:5. Die Trauer bei ihrer Gegnerin dürfte sich dennoch in Grenzen halten. Nach der Absage von Zoe Kruger ist Ekshibarova als Lucky Loserin nachgerückt.

Helena Buchwald ist die größte Aufsteigerin in der heute neu erschienenen Weltrangliste. Dank ihres famosen Laufs vor einer Woche bei den Leipzig Open, als sie durch die Qualifikation bis ins Viertelfinale gelangte, geht es für sie um sage und schreibe 123 Plätze nach oben von Platz 1005 auf 882. Dies ist zugleich die beste Platzierung, die die 19-jährige in ihrer noch jungen Karriere bislang inne hatte. Ihre vorherige Bestmarke lag bei 945 und stammt aus dem April diesen Jahres.

Während die Qualifikation bei den Braunschweig Women's Open noch in vollem Gange ist, löst auch die Auslosung des Hauptfelds bereits Vorfreude auf die eine oder andere Partie aus. Ins Auge sticht hierbei die rein deutsche Erstrundenpartie zweier Spielerinnen, die mit einer Wildcard ins Feld gelangt sind.